Die türkische Inflation zeigt zum Jahresbeginn einen weiteren Rückgang, bleibt jedoch auf hohem Niveau. Im Januar stiegen die Verbraucherpreise um circa 42,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, berichtete das Statistikamt in Ankara. Dies markiert den siebten Monat in Folge, in dem die Inflationsrate zurückgeht, und den niedrigsten Stand seit Sommer 2023. Allerdings fiel der Rückgang schwächer aus als prognostiziert. Analysten hatten eine Jahresrate von 41,1 Prozent erwartet.
Noch im Frühjahr 2022 lag die Inflation in der Türkei bei mehr als 70 Prozent. Trotz der anhaltenden Abwärtsbewegung hält sich das hohe Inflationsniveau hartnäckig. Im Vergleich zum Vormonat legten die Verbraucherpreise im Januar um beachtliche fünf Prozent zu, während der Anstieg im Dezember lediglich bei rund einem Prozent lag. Besonders markant war der Preisschub im Gesundheitsbereich. Commerzbank-Analyst Tatha Ghose bezeichnet die monatlichen Preissteigerungen als "echtes Warnsignal" für die zukünftige Preisentwicklung in der Türkei.
Die Zentralbank des Landes senkte im Januar den Leitzins von 47,5 auf 45,0 Prozent. Im Jahr 2023 reagierte die Notenbank mit Zinserhöhungen auf die hohe Inflation, hielt den Leitzins von März 2024 bis November vergangenen Jahres bei 50 Prozent und begann schließlich mit Zinssenkungen. Am Devisenmarkt zeigte die türkische Lira kaum Bewegung auf die veröffentlichten Preisdaten. Der Euro notierte zuletzt bei 36,79 Lira.