Die Türkei zeigt sich bereit, Syrien und Libanon mit Elektrizität zu versorgen. Laut Aussagen des türkischen Energieministers Alparslan Bayraktar arbeitet bereits ein Expertenteam der Regierung in Syrien an Lösungsansätzen zur Bewältigung der Energiekrise vor Ort. Die politischen Verwerfungen in der Region haben jüngst eine Wende erfahren. Die Türkei, die einst Rebellen im benachbarten Syrien unterstützte und zum Sturz von Bashar al-Assad beitrug, hat ihr Verhältnis zu Syrien neu geordnet. Eine Wiedereröffnung der türkischen Botschaft in Damaskus und erste Kontakte mit dem neuen, de-facto Anführer Ahmed al-Sharaa wurden bereits realisiert. Ein mögliches Szenario zur Behebung der Energieengpässe könnte ein initialer Stromexport aus der Türkei nach Syrien und Libanon sein. Dies werde realisierbar, sobald das türkische Team die Lage des Energienetzes vor Ort vollständig geprüft habe, so Bayraktar. Das Vorkriegspotential Syriens von 8.500 Megawatt installierter Leistung ist drastisch auf etwa 3.500 Megawatt gefallen, was die Bedeutung und den akuten Bedarf an funktionierender Energieinfrastruktur illustriert. Präsident Tayyip Erdogan hat zudem betont, dass Ankara alles Nötige für den Wiederaufbau Syriens tun werde. Aktuell versorgt die Türkei bereits Teile Nordsyriens mit Elektrizität, in denen sie seit 2016 militärische Operationen durchgeführt hat.