In einem unerwarteten und spannenden Twist hat der designierte US-Präsident Donald Trump erneut sein Bestreben geäußert, die populäre Video-App Tiktok in den USA zu erhalten, nachdem diese aufgrund eines Zwangsverkaufs ihren Betrieb vorübergehend eingestellt hatte. Er richtete einen eindringlichen Appell auf Truth Social, der sozialen Plattform, die er mitgegründet hat, an die Öffentlichkeit: „Rettet Tiktok“. Mit dieser Botschaft, die wie gewohnt in eindringlichen Großbuchstaben erschienen ist, schürt Trump Hoffnungen auf eine mögliche Weiterführung der App unter seinem Einfluss.
Am späten Samstagabend (Ortszeit) hatte Tiktok überraschend seine US-Dienste abgeschaltet, kurz bevor die Frist für den erzwungenen Verkauf seiner US-Geschäfte ablief. Diese Maßnahme verursachte bei den mehr als 170 Millionen Nutzern in den Staaten Besorgnis und Fragen. Ein Warnhinweis innerhalb der App deutete darauf hin, dass unter einer Trump-Regierung weiter nach Lösungen gesucht wird. Der chinesische Eigentümer der App, Bytedance, stand im letzten Jahr unter erheblichem Druck, seine Beteiligungen innerhalb einer vorgegebenen Frist von 270 Tagen zu veräußern.
Mit Ablauf der Frist am Sonntag bestand laut US-Recht das Risiko, dass Tiktok aus den Download-Stores von Google und Apple verschwindet und von seiner technischen Infrastruktur getrennt wird. Um diesem gravierenden Einschnitt zuvorzukommen, deaktivierte Bytedance die App selbst. Interessanterweise hatte Trump der App bereits die Möglichkeit eines dreimonatigen Aufschubs angedeutet, auch wenn die rechtliche Grundlage für eine solche Entscheidung unklar bleibt. Dieses Zugeständnis setzt allerdings voraus, dass vielversprechende Verkaufsverhandlungen in Sicht sind.