Ein bemerkenswerter Vorfall erschüttert derzeit Israels politisches und juristisches Gefüge: Der Leiter der israelischen Gefängnisbehörde, Kobi Jakobi, steht im Zentrum einer Kontroverse wegen Behinderung von Ermittlungen und Untreue. Israels Medien berichten übereinstimmend, dass Jakobi für zwölf Stunden intensiv verhört worden sei, was seinem Amt erheblichen Druck auferlegt hat.
Die Angelegenheit hat den schwelenden Konflikt zwischen der rechtgerichteten Führung, angeführt von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, und der israelischen Justiz weiter angefacht. Im Mittelpunkt steht die schwer wiegende Debatte, wie stark die Justiz eine demokratisch gewählte Regierung einschränken darf.
Der rechtspopulistische Polizeiminister Itamar Ben-Gvir befeuert den Streit, indem er der Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara vorwirft, sich unzulässig in politische Angelegenheiten einzumischen. Diese Entscheidung, Jakobi festzunehmen, überschreite seiner Ansicht nach eine „rote Linie“, weshalb er ihre Entlassung forderte. Bemerkenswert ist, dass Ben-Gvir selbst Jakobi erst kürzlich in seine Position berufen hatte.
Auf der anderen Seite sieht die Juristin Baharav-Miara ihre Rolle ebenfalls gefährdet und hat die Absetzung von Ben-Gvir ins Spiel gebracht, da er sich unrechtmäßig in internale Police-Angelegenheiten einmische.