Der australische Software-Gigant WiseTech Global erleidet derzeit schwere Erschütterungen, nachdem Vorwürfe gegen den CEO und Firmengründer Richard White publik wurden. Die australische Presse, angeführt von der Australian Financial Review, berichtet über Anschuldigungen, die von einer ehemaligen Partnerin gegen White erhoben wurden. Diese weisen auf ein mögliches Fehlverhalten seit Ende 2020 hin und stellen nun sowohl Whites Führungsposition als auch die Marktsicherheit des Unternehmens in Frage.
Die Folgen ließen nicht lange auf sich warten: Der Aktienkurs von WiseTech Global sank um 18,3 % auf 100 AUD und erreichte damit seinen niedrigsten Stand seit Ende August 2023. Für die investierte Anlegergemeinschaft zeigte sich dies als herber Rückschlag, verstärkt durch die Unsicherheit über den Ausgang der Vorwürfe. Tim Waterer, Marktanalyst bei KCM Trade, betont, dass dieses skandalöse Szenario höchstwahrscheinlich Raum für kritische Diskussionen über Whites Führungsstil und die Zukunft des Unternehmens eröffnen wird.
Das Drama wird zusätzlich durch Whites Rolle als Hauptaktionär von WiseTech angeheizt, der sich seit kurzem mitten im Abverkauf seiner Anteile befindet. Zwischen dem 11. und 21. Oktober veräußerte White 1,35 Millionen Aktien zu einem Durchschnittspreis von 131,22 AUD. Diese Verkäufe geschahen parallel zu einem Kursverlust von über 11 % seit Anfang Oktober, als erste Berichte über sein Fehlverhalten die Runde machten. Diese Entwicklungen markieren für WiseTech Global einen entscheidenden Wendepunkt, um den Herausforderungen der internen Führungskrise ohne Umschweife zu begegnen.