Die europäischen Windkraftaktien könnten in naher Zukunft einige Stürme zu bewältigen haben, da milliardenschwere Wertberichtigungen für US-amerikanische Windkraftprojekte die Stimmung trüben. Ein Blick auf den vorbörslichen Handel zeigt, dass die Aktien von Orsted bereits um 8,5 Prozent gefallen sind. Dies zieht auch andere Akteure der Branche in Mitleidenschaft: RWE verlor 1,7 Prozent und Nordex musste ein Minus von 2,3 Prozent hinnehmen, während Eon relativ stabil blieb. JP Morgan-Analyst Javier Garrido äußerte sich skeptisch zu den dänischen Abschreibungen, die seine bisherigen Erwartungen bei weitem übertreffen. Er berücksichtigte dabei vor allem das gestiegene Zinsniveau in den USA als Bewertungsmaßstab. Doch das Hauptproblem für die negativen Entwicklungen sind Verzögerungen und zusätzliche Kosten beim Sunrise Wind Projekt vor der Westküste der USA. Diese Probleme könnten sich am Markt deutlich negativ bemerkbar machen, prognostiziert der Analyst. Experten sind sich einig, dass die Wertkorrekturen in den USA die europäische Windkraftbranche kurzfristig belasten dürften. Die Marktteilnehmer sollten die Entwicklungen deshalb genau im Auge behalten.