Die Aktie von Deere hat jüngst einen unerwarteten Höhenflug erlebt. Nachdem die Papiere des Landmaschinenherstellers über drei Jahre hinweg nahezu stagnierend verliefen, erreichte der Kurs am 25. November ein neues Allzeithoch. Grundlage war der Bericht zum vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024 und die entsprechenden Erwartungen für 2025. Doch trotz des Kursanstiegs weist Deere einen über 30-prozentigen Gewinneinbruch im Geschäftsjahr 2024 auf, und die Prognosen für 2025 sehen noch düsterer aus.
Der dynamische Aktienkurs widerspricht der Gewinnentwicklung und dürfte Anleger aufhorchen lassen. Der Schlüssel hierzu liegt in den Erwartungen der Investoren. Ein lehrbuchhaftes Beispiel bietet Nvidia: Obwohl das Unternehmen mit herausragenden Ergebnissen für das dritte Quartal überraschte, sank der Aktienkurs aufgrund überhöhter Erwartungen der Marktteilnehmer. Deere hingegen profitierte in den letzten Jahren von anziehenden Rohstoffpreisen und einem Investitionsboom im Landwirtschaftssektor, was zu einer Gewinnexplosion in den Jahren 2021 und 2022 führte.
Mit den beeindruckenden Geschäftszahlen für 2023 endete jedoch ein Zyklus – das enorme Investitionstempo forderte irgendwann seinen Tribut, und die Gewinne begannen zu schrumpfen. Die Wall Street reagierte verständlicherweise zurückhaltend auf die jüngste Ankündigung, die einen Nettoertrag von 5 bis 5,5 Milliarden Dollar für 2025 erwartet. Dies bedeutet einen Rückgang um 26 % im Vergleich zu 2024 und fast 48 % gegenüber 2023.
Dennoch liegt diese Prognose deutlich höher als die Vor-Pandemie-Resultate des Unternehmens. So ergibt sich bei der aktuellen Marktkapitalisierung von etwa 126,5 Milliarden Dollar ein moderates Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 24. Für eine führende Kraft in ihrer Branche, die nun in einem von sinkenden Gewinnen geprägten Umfeld agiert, bleibt dies eine attraktive Bewertung und illustriert das anhaltende Vertrauen in Deere.