Die finanzielle Lage des britischen Ölkonzerns BP gerät im zweiten Quartal dieses Jahres massiv unter Druck.
Eine erhebliche Wertminderung in Höhe von bis zu zwei Milliarden US-Dollar, vor allem bedingt durch Abschreibungen auf die Raffinerie in Gelsenkirchen, zwingt das Unternehmen zu einer drastischen Korrektur seiner Bilanz.
Der Schritt ist Teil einer Antwort auf die sinkende Nachfrage und steigende Betriebskosten, die auch durch zunehmenden Wettbewerb aus dem Nahen Osten und Asien befeuert werden.
Strategische Neuausrichtung und schwache Handelsergebnisse
Die Anpassung der Werthaltigkeit seiner Anlagen ist nur ein Aspekt der Herausforderungen, mit denen BP konfrontiert ist. Trotz einer stabilen Öl- und Gasproduktion, die sich im zweiten Quartal auf dem Niveau des Vorquartals bewegt, offenbart der Ölriese eine Schwäche in seinem Handelsgeschäft.
Während das erste Quartal noch starke Zahlen im Ölhandel verzeichnete, zeigt sich jetzt eine deutliche Abkühlung mit schwachen Ergebnissen bei Öl und durchschnittlichen bei Gas.
Diese Situation spiegelt sich unmittelbar im Aktienkurs wider. BP-Aktien verloren am Dienstag in London zeitweise 3,74 Prozent ihres Wertes und fielen auf 4,57 GBP. Dieser Rückgang wurde zusätzlich durch einen kritischen Kommentar von Matthew Lofting, einem Analysten der Bank JPMorgan, befeuert.
In einem Branchenausblick zur Berichtssaison bezeichnete er BP mit einem Kursziel von 550 Pence als "Underweight", da er in anderen Sektoren größeres Potenzial sieht.
Marktausblick bleibt vorsichtig optimistisch
Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt der Blick auf den Ölsektor insgesamt zuversichtlich. Lofting erwartet, dass die Ölpreise möglicherweise die Marke von 90 US-Dollar pro Barrel erreichen könnten und sieht etwaige Kursrückgänge als potenzielle Kaufgelegenheiten.
Diese Einschätzung deutet darauf hin, dass, obwohl BP derzeit schwierige Zeiten durchmacht, der breitere Markt und die Branche als Ganzes positive Signale senden könnten.