Turbulenzen bei Boeing: Aktienkurs im Sinkflug

Der Aktienkurs des Luft- und Raumfahrtgiganten Boeing erlebte im September einen Rückgang um 12,5 Prozent, wie aktuelle Daten von S&P Global Market Intelligence zeigen. Dieser Kurssturz ist auf das Scheitern der Vertragsverhandlungen zwischen dem Management von Boeing und der Internationalen Vereinigung der Maschinisten und Luft- und Raumfahrtarbeiter (IAM) im Bezirk 751 zurückzuführen, die zu andauernden Streikmaßnahmen führten. Die derzeitige Streiksituation ist für Boeing besonders ungünstig, da das Unternehmen dabei ist, seine Flugzeugproduktion zu steigern und zu positiven Cashflows zurückzukehren. Bereits in der ersten Hälfte des Jahres 2024 waren die Auslieferungen der Boeing 737-Modellreihe deutlich zurückgegangen, was auf Fertigungsprobleme zurückzuführen war. Bis zum Jahresende war eine Produktionsrate von 38 Flugzeugen pro Monat geplant. Auf einer Konferenz von Morgan Stanley Mitte September äußerte sich CFO Brian West zur ambitionierten Produktionsrate von 38 Maschinen im Monat nur zurückhaltend: 'Ich kann zu dieser Rate nichts sagen. Die Dauer des Streiks ist ausschlaggebend dafür. Daher werde ich dies nicht kommentieren.' Zusätzlich dazu wurden Veränderungen in der Führungsebene bekannt gegeben: Der neue CEO Kelly Ortberg ließ am 20. September den bisherigen Leiter der Sparte Verteidigung, Raumfahrt und Sicherheit, Ted Colbert, von seinen Aufgaben entbinden. Diese Entscheidung unterstreicht die anhaltenden Probleme im Verteidigungsgeschäft, das in den letzten Jahren durch Verluste und unvorteilhafte Festpreisprojekte negativ aufgefallen war. Trotz der Herausforderungen bleibt der mehrjährige Auftragsbestand von Boeing ein Lichtblick, der es dem Unternehmen ermöglichen könnte, seine Schwierigkeiten zu überwinden. Eine schnelle Lösung der laufenden Vertragsverhandlungen wäre dabei hilfreich, ebenso wie das erfahrene Führungspersonal unter Ortberg. Für Anleger gibt es jedoch Alternativen: Ein Analystenteam hat kürzlich zehn vielversprechende Aktien identifiziert, die statt Boeing möglicherweise attraktive Renditen in den kommenden Jahren bieten.