03. Februar, 2025

Politik

Turbulenzen auf den Schienen: Gewerkschaften protestieren gegen Bahn-Pläne der Union

Turbulenzen auf den Schienen: Gewerkschaften protestieren gegen Bahn-Pläne der Union

In Berlin hat eine Demonstration vor dem Hauptbahnhof die Aufmerksamkeit auf die Zukunft der Deutschen Bahn gelenkt. Rund tausend Mitglieder der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) versammelten sich, um ihren Unmut über die von der Union geplante Aufspaltung der Bahn kundzutun. Diese könnte, so die Sorgen der Gewerkschafter, erhebliche Jobverluste nach sich ziehen.

Martin Burkert, der Vorsitzende der EVG, äußerte scharfe Kritik an den Vorhaben von CDU und CSU. Er bezeichnete die Pläne als Interessenpolitik der „neoliberalen Wettbewerbslobby“, die auf Kosten der Angestellten gehe. Stattdessen forderte er umfassendere Investitionen in die Schienen-Infrastruktur, um den jahrelang ignorierten Verschleiß zu bekämpfen.

Die Union plant, das Schienennetz sowie den Betrieb zu entflechten, und möchte das Netz analog zur Autobahnverwaltung in eine bundeseigene GmbH umwandeln. Sie erhofft sich, durch diese Aufteilung den Wettbewerb im Bahnsektor zu steigern.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hingegen lehnt diese Idee strikt ab. Er kritisiert die Vereinfachung komplexer Themen und bewertet das Vorhaben als „gefährlich“. Rückendeckung erhielt die EVG ebenfalls von der SPD im Bundestag. Fraktionsvize Detlef Müller warnte vor einer Lähmung der Bahn und einem noch größeren Investitionsstau, falls die Zerschlagung umgesetzt werden sollte. Er pocht auf die Notwendigkeit einer soliden Strategie für die Verkehrsinfrastruktur, anstatt auf kurzfristigen Aktionismus zu setzen.