Die jüngsten Entwicklungen auf dem US-amerikanischen Immobilienmarkt lassen aufhorchen: Die Zinsen für die gefragteste Hypothek des Landes haben letzte Woche einen neuen Höchstwert von 6,73 % erreicht, dem höchsten Stand seit Juli. Diese Entwicklung stellt die Erholung des Hausmarktes vor zusätzliche Herausforderungen, vor allem in Anbetracht dessen, dass die US-Notenbank weiterhin auf eine Senkung der kurzfristigen Kreditzinsen zusteuert. Die Mortgage Bankers Association berichtete am Mittwoch, dass der Durchschnittszins für eine 30-jährige Festhypothek in der Woche bis zum 25. Oktober um 21 Basispunkte angestiegen ist. Damit liegt die Hauptkreditrate nunmehr 60 Basispunkte höher als direkt nach der Sitzung der Federal Reserve Mitte September, als eine initiale Senkung des Leitzinses um einen halben Prozentpunkt bekannt gegeben wurde. Im Vorfeld dieses Schritts sanken die Hypothekenzinsen, was dem angeschlagenen Wohnungsmarkt neues Leben einhauchte. Tatsächlich stiegen die Verträge für den Kauf von bereits bestehenden Häusern im September so stark an wie seit vier Jahren nicht mehr. Diese schwebenden Verkaufsverträge werden oft erst ein oder zwei Monate später zu tatsächlichen Verkäufen. Doch schon kurz nach der September-Sitzung der Fed begannen die Hypothekenzinsen wieder zu steigen. Grund dafür waren unerwartet positive Wirtschaftsdaten, darunter ein Anstieg der Konsumausgaben und deutliche Jobzuwächse, die Bedenken hinsichtlich einer Rezession zerstreuten und die Erwartung stärkten, dass die Fed die Zinssenkungen langsamer vornehmen könnte. Ein aktueller Bericht, der sowohl Verbraucher- als auch Geschäftsausgaben in einem positiven Licht darstellt, stärkte diese Sichtweise zusätzlich. Gleichzeitig reüssieren Investoren in Wetten darauf, dass sowohl Inflation als auch Zinssätze hoch bleiben könnten, sollte Donald Trump in das Weiße Haus zurückkehren und seine Republikanische Partei die Kontrolle über den Kongress erlangen. Die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen, die eng mit den Hypothekenzinsen verbunden sind, erreichten am Dienstag ein fast viermonatiges Hoch. Darüber hinaus meldete die MBA, dass die Anträge auf Refinanzierungen in der vergangenen Woche zurückgegangen sind und nun nur noch 43,1 % der gesamten Hypothekenanträge ausmachen, was unter dem historischen Durchschnitt von 48 % liegt.