Der jüngste Arbeitsmarktbericht aus den USA zeigt, dass die wirtschaftlichen Turbulenzen durch Hurrikane und Streiks ihre Schatten geworfen haben. Im Oktober stagnierten die Beschäftigungszahlen mit lediglich 12.000 neuen Arbeitsplätzen, während die Arbeitslosenquote stabil bei 4,1 Prozent blieb. Laut dem US-Arbeitsministerium waren im September noch robuste 223.000 neue Stellen entstanden, was den Unterschied zum aktuellen Monat unterstreicht. Experten warnen jedoch vor voreiligen Schlüssen, da die aktuellen Daten verzerrt sein könnten.
Ökonomen wie Thomas Gitzel von der VP Bank betonen, dass trotz der äußeren Einflussfaktoren wie Wirbelstürmen und dem Streik bei Boeing der Arbeitsplatzaufbau weiterhin stabil verläuft. Die wirtschaftliche Dynamik zeigt sich insgesamt widerstandsfähig gegen die Zinserhöhungen der Fed. Dennoch äußert Ralf Umlauf von der Helaba Bedenken über eine mögliche konjunkturelle Abkühlung, da die Schaffung neuer Stellen stark hinter den Erwartungen zurückblieb. Er vermutet, dass die enttäuschenden Zahlen die Spekulationen über Zinssenkungen wieder anheizen könnten.
Bradley Saunders von Capital Economics sieht in den jüngsten Arbeitsmarktzahlen keinen Grund zur Panik. Er prognostiziert, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung trotz des gedämpften Stellenwachstums eine Zinssenkung um 25 Basispunkte in Betracht ziehen könnte. Auch Klaus-Jürgen Gern vom IfW erkennt einen robusten Arbeitsmarkt, der jedoch von ungünstigen Einflüssen wie dem Hurrikan Helene und dem starken Anstieg der Beschäftigung im Vormonat gebremst wurde. Die US-Konjunktur musste zwar einen leichten Dämpfer hinnehmen, bleibt aber auf Kurs.