Die Technologiebranche erlebte jüngst einen unerwarteten Rückschlag, als ein neues KI-Modell des chinesischen Start-ups DeepSeek die Aktienkurse etablierter US-Technologiefirmen erheblich belastete. Durch den Aufstieg der DeepSeek-App zur meistgeladenen Anwendung im App Store von Apple, überholte sie den bisherigen Vorreiter ChatGPT von OpenAI. Diese Entwicklung führte zu spürbaren Kursverlusten auf den US-Börsen.
Für den Nasdaq 100, der technologische Schwergewichte umfasst, wurde zur Mittagszeit ein Rückgang von fünf Prozent vorhergesagt. Auch die europäischen Märkte blieben nicht verschont: Der Dax fiel um 1,42 Prozent auf 21.090,43 Punkte, nachdem er kurz zuvor ein Rekordhoch erreicht hatte, während der EuroStoxx 50 um 1,6 Prozent nachgab.
DeepSeek könnte insbesondere durch seine kostengünstige Effizienz sowie den potenziell geringeren Hardwarebedarf gegenüber Konkurrenten an Bedeutung gewinnen. Börsenexperten warnten jedoch vor übereilten Schlüssen aus dem jüngsten Marktgeschehen, obwohl die Entwicklung zu einer Neubewertung im Tech-Sektor führen könnte.
Ein führender Kapitalmarktstratege bemerkte zudem, dass die Aufmerksamkeit für US-Regierungsvorhaben unter Präsident Donald Trump, etwa geplante Investitionen von 500 Milliarden Dollar im KI-Bereich, ins Hintertreffen geraten könnte. Diese Dynamik könnte auch indirekt als Reaktion auf mögliche Handlungsbeschränkungen aus Washington interpretiert werden.
In Deutschland erlitten insbesondere Aktien der Chipindustrie Verluste. Infineon verzeichnete im Dax einen Rückgang von mehr als vier Prozent. Unternehmen wie Siltronic, Jenoptik und Aixtron im MDax büßten zwischen drei und über acht Prozent ein, während Süss Microtec im Sdax mit einem Einbruch von rund zwölf Prozent klar das Schlusslicht bildete.