Das vergangene Jahr war geprägt von großen Diskussionen rund um den Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Welt durch die Giganten der Technologiebranche. Die 'Glorreichen Sieben' – Nvidia, Microsoft, Apple, Alphabet, Meta Platforms, Amazon und Tesla – zeigten deutlich, dass KI die nächste große Ära des technologischen Fortschritts einläuten würde und sie zu den wichtigsten Akteuren zählen würden, die diese Entwicklung vorantreiben. Doch auch kleinere Unternehmen haben sich in den Vordergrund gewagt und bieten den Giganten die Stirn. Ein bemerkenswertes Beispiel hierfür ist der Datenanalyse-Spezialist Palantir Technologies, der als ein kleiner, aber bedeutender Mitspieler den großen Tech-Firmen ernsthaft Konkurrenz macht. Aktuell ist Palantir der Spitzenreiter im S&P 500 für das Jahr 2024. Die beeindruckenden Kursgewinne resultieren größtenteils aus der Euphorie der Investoren über die neue Software-Suite – die Artificial Intelligence Platform (AIP) – des Unternehmens. Während viele Investoren den Fokus auf deren Anwendungen im Privatsektor legen, eröffnet sich ein weniger beachtetes, aber gewaltiges Potenzial in der Verteidigungsindustrie. Seit zwei Jahren hören Investoren unermüdlich, dass KI nicht nur die Produktivität in Unternehmen steigern, sondern auch bahnbrechende Technologien wie humanoide Roboter oder autonome Fahrzeuge ermöglichen wird. Dabei wird oft vernachlässigt, welche Rolle KI im Verteidigungsbereich spielt, speziell im militärischen Sektor. Eine Analyse von Mordor Intelligence weist darauf hin, dass KI-Anwendungen in der Militärbranche in den Bereichen Datenanalyse und robotische Automatisierung eine marktbeherrschende Rolle mit einem Marktvolumen von über 60 Milliarden US-Dollar einnehmen können. Palantir zeigt in diesem Bereich erste große Erfolge. Ermutigend ist, dass Palantir sowohl mit Regierungseinrichtungen als auch mit Technologiepartnern zusammenarbeitet, die sich im Verteidigungssektor engagieren. Anfang des Jahres brachte eine Kooperation mit Microsoft die AIP-Software in die Azure-Cloudinfrastruktur für sichere Bereiche des US-Verteidigungsministeriums. Nur wenig später folgte eine weitere strategische Allianz mit Amazon Web Services (AWS). Diese Partnerschaft demonstriert, wie Amazons Sprachmodell Claude mit der AIP-Lösung innerhalb von Verteidigungsbehörden agieren kann. Schließlich hat Palantir sich auch mit Meta zusammengeschlossen. Hierbei will Meta die Fähigkeiten von Palantir über deren Sprachmodell Llama hinaus im öffentlichen Sektor nutzen.