Der Münchner Mischkonzern Baywa, der aktuell mit signifikanten finanziellen Herausforderungen zu kämpfen hat, stellt seine Führungsebene neu auf. Der Vorstandschef Marcus Pöllinger wird das Unternehmen zum Monatsende verlassen. Auch Finanzvorstand Andreas Helber legt sein Amt nieder und wird bis Ende März kommenden Jahres im Unternehmen bleiben. Die Trennung erfolgt laut Aufsichtsrat einvernehmlich. Der Prozess zur Neubesetzung dieser Schlüsselpositionen wurde bereits initiiert, jedoch sind die Nachfolger bisher nicht benannt.
In der Zwischenzeit hat der Unternehmensberater Michael Baur, der bisher als Generalbevollmächtigter beratend tätig war, einen festen Platz im Vorstand eingenommen. Baywa, das mit über fünf Milliarden Euro an lang- und kurzfristigen Schulden belastet ist, steht unter dem Druck der schwächeren globalen Wirtschaftslage, die alle Geschäftssegmente negativ beeinflusst hat. Im ersten Halbjahr musste das Unternehmen einen Verlust von 290 Millionen Euro hinnehmen, bedingt durch hohe Abschreibungen im Segment der erneuerbaren Energien.
In einer kritischen finanziellen Lage fanden kürzlich Gläubigerbanken und Hauptaktionäre zusammen und stellten eine kurzfristige Finanzspritze von über 500 Millionen Euro bereit. Jedoch ist ein längerfristigerer Sanierungsplan erforderlich, insbesondere angesichts eines im September 2025 auslaufenden Konsortialkredits mit einem Volumen von bis zu zwei Milliarden Euro.