Die Unternehmen Super Micro Computer, besser bekannt als Supermicro, und Nvidia zählen zu den Gewinnern des derzeitigen KI-Booms. Nvidia ist ein führender Hersteller von Grafikkarten und vernetzten Dienstleistungen, während Supermicro GPU-basierte Serverlösungen anbietet, die unter anderem Nvidias Produkte integrieren. Dies hat in den letzten Quartalen zu einem enormen Umsatzanstieg beider Unternehmen geführt, doch nun mehren sich die Herausforderungen für Supermicro.
Ende August geriet Supermicro in die Schlagzeilen, als ein kritischer Bericht von Hindenburg Research die Finanzpraktiken des Unternehmens anprangerte. Die Analysen sprachen von "auffälligen Ungereimtheiten" in der Buchführung, was Supermicro als "falsch oder ungenau" zurückwies. Parallel dazu verschob das Unternehmen die Einreichung seines 10-K-Jahresberichts, beruhigte jedoch Investoren und Kunden, dass keine wesentlichen Änderungen der Gewinnzahlen zu erwarten seien. Die Verzögerung bescherte Supermicro jedoch eine Non-Compliance-Mitteilung der Nasdaq, welche das Unternehmen verpflichtet, bis Ende des Monats entweder einzureichen oder einen Plan zur Wiederherstellung der Regelkonformität vorzulegen.
Ein zusätzlicher Bericht des Wall Street Journal über ein mögliches Ermittlungsverfahren des Justizministeriums verstärkte den Druck, während Supermicro jegliche Kommentare dazu verweigerte. Zu allem Überfluss zog sich Ende letzten Monats auch der Wirtschaftsprüfer Ernst & Young zurück. Das renommierte Prüfungsunternehmen äußerte Bedenken über die Zuverlässigkeit der Darstellungen seitens Supermicros Management und des Prüfungsausschusses.
Angesichts dieser Unsicherheiten stellen sich viele Investoren nun die Frage, ob die Herausforderungen von Supermicro auch Auswirkungen auf Nvidia haben könnten. Zwar pflegen die beiden Unternehmen eine enge Geschäftsbeziehung, doch ein strategischer Schachzug von Nvidia könnte das Unternehmen vor etwaigen Schäden bewahren. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Schwierigkeiten bei Supermicro auf das Silicon-Valley-Unternehmen auswirken werden.