Der Start in den Frühling wird mit bunten Tulpensträußen gefeiert, doch die gestiegenen Preise trüben die freudige Stimmung. So kostet ein 10er-Bund Tulpen derzeit etwa einen Euro mehr als im Vorjahr, wie eine Sprecherin von Blume 2000 berichtet. Dabei sind die Preise im Allgemeinen sogar um 30 bis 50 Prozent gestiegen, während die Qualität der Blumen nachgelassen hat. Auch die Supermarktkette Rewe sieht sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert.
Ursache für diese Entwicklung sind unbefriedigende Ernten infolge der letzten beiden sehr nassen Jahre. Regen und Frost verhinderten das Wachstum der Tulpenzwiebeln, wodurch nur 70 bis 80 Prozent der üblichen Erntemenge erzielt wurden. Das knappe Angebot führte letztendlich zu den Preisanstiegen.
Preislich zeigt sich ein differenziertes Bild: In Geschäften wie Blume 2000 oder Blumen Risse kostet ein Bund Tulpen derzeit mindestens 4,99 Euro, während die Premium-Variante, die Papageien-Tulpen, bei 7,99 Euro liegt. Ein Rewe-Supermarkt in Düsseldorf verlangt aktuell 4,79 Euro. Die Anzahl der Blumen pro Bund variiert regional, während einige Händler bemüht sind, die gestiegenen Einkaufspreise nicht vollständig an die Kunden weiterzugeben.
Die meisten Tulpen, die in Deutschland verkauft werden, stammen aus den Niederlanden, wo Tulpen den Löwenanteil der Blumen- und Blumenzwiebelzucht ausmachen. Mehr als die Hälfte der 28.000 Hektar Anbaufläche ist Tulpen gewidmet, und jedes Jahr exportieren niederländische Händler rund zehn Milliarden Tulpen weltweit. Mark-Jan Terwindt, Direktor des Dachverbandes des Blumenzwiebelhandels 'Royal Anthos', gibt an, dass die Erträge im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken sind. Dennoch stieg der Export im Januar 2025 um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr, wobei Deutschland der größte Absatzmarkt bleibt.
Tulpen sind vor allem als Symbol des Frühlings gefragt. In den oft grauen Wintermonaten sehnen sich viele Menschen nach Farben, was ihre Beliebtheit erklärt. Auch andere Frühlingsblumen wie Narzissen und Hyazinthen waren von schlechten Ernten betroffen, wenn auch nicht in gleichem Maße. Insgesamt sind die Preise für Schnittblumen in Deutschland in den letzten Jahren erheblich gestiegen, was die Daten des Statistischen Bundesamtes sowie die steigenden Blumenpreise seit 2020 bestätigen.