Die Aktien des auf Westafrika spezialisierten Unternehmens Tullow Oil verzeichneten am vergangenen Freitag einen bemerkenswerten Anstieg von über 14 Prozent. Dieser Aufschwung folgt der Entscheidung der Internationalen Handelskammer, welche die Befreiung von der Branch Profit Remittance Tax (BPRT) für Tullows Aktivitäten in den Offshores von Ghana, nämlich den Feldern Deepwater Tano und West Cape Three Points, bestätigt hat.
Diese Entwicklung könnte für Tullow, das sich seit geraumer Zeit abmüht, seine Erträge nach enttäuschenden Ergebnissen auf seinem Vorzeigefeld Jubilee zu verbessern, ein entscheidender Vorteil sein. "Der Wegfall weiterer finanzieller Verbindlichkeiten nimmt etwas Druck von der ohnehin belasteten Bilanz, obwohl Investoren weiterhin auf signifikante Schuldentilgung in diesem Jahr hoffen", erläutert Analyst Ashley Kelty von Panmure Liberum.
Trotz des jüngsten Kursanstiegs verzeichneten die in London börsennotierten Aktien von Tullow nach einem dramatischen Rückgang um nahezu 45 Prozent im Jahr 2024 die Spitzenposition im FTSE Small-Cap Index. Gleichzeitig verhandelt Tullow weiterhin über zwei andere Steuerforderungen mit der ghanaischen Regierung, ist jedoch nun vor zukünftigen BPRT-Ansprüchen sicher.
Bemerkenswert ist auch, dass im Dezember der US-amerikanische Öl- und Gaskonzern Kosmos Energy seine Pläne zur Übernahme von Tullow ohne Angabe von Gründen aufgab, was zuvor einen Rückgang der Tullow-Aktien um 10 Prozent auslöste.