07. Januar, 2025

Politik

Tulip Siddiq unter Druck: Immobilienaffäre erschüttert die britische Politik

Tulip Siddiq unter Druck: Immobilienaffäre erschüttert die britische Politik

Die britische Ministerin Tulip Siddiq, zuständig für die Bekämpfung von Korruption, steht wegen einer Immobilienaffäre, die mit ihrer Familie in Bangladesch in Verbindung gebracht wird, massiv unter Druck. Sie hat mehrfach in Immobilien gelebt, die mit ihrer Tante, der ehemaligen bangladeschischen Premierministerin Sheikh Hasina, und deren Partei, der Awami-Liga, verbunden sind. Ihnen wird vorgeworfen, Gelder aus dem Bankensystem des Landes abgezweigt zu haben—Vorwürfe, die sie vehement bestreiten.

Der britische Schatteninnenminister Chris Philp hat Siddiq aufgefordert, die Quelle ihres vermögens und mögliche Verbindungen zu illegalen Aktivitäten ihrer Tante zu klären. Er verlangte von Sir Keir Starmer, sie aus ihrer Position als Anti-Korruptionsministerin zu entfernen, bis die Vorwürfe geklärt sind. Allerdings bleibt Starmer ihr gegenüber loyal, obwohl ein hochrangiger Labour-Vertreter die Affäre als "eine Last" bezeichnete, die zunehmend schwieriger zu verteidigen sei.

Aus einem Bericht der FT ging hervor, dass Siddiq 2004 Eigentümerin einer Wohnung in der Nähe des King's Cross wurde, ohne dafür bezahlt zu haben. Die Wohnung war ursprünglich von Abdul Motalif, einem Entwickler mit Verbindungen zur Awami-Liga, erworben worden. Ähnliche Wohnungen wurden kürzlich für Summe von 650.000 Pfund verkauft. Derweil erfuhr die Zeitung Sunday Times, dass Siddiq in einer anderen Immobilie gelebt hat, die ihr durch ein Familienmitglied überschrieben wurde. Hier wohnt sie zurzeit als Mieterin bei Abdul Karim, einem Mitglied der Awami-Liga, und hatte dies den parlamentarischen Behörden korrekt angegeben.

Sheikh Hasina wurde vergangenes Jahr nach Studentenprotesten und gewaltsamen Auseinandersetzungen ihres Amtes enthoben. Das Übergangskabinett Bangladeschs wirft der früheren Regierung vor, Gelder unterschlagen zu haben. Siddiq widersprach allen Anschuldigungen, lieferte jedoch widersprüchliche Erklärungen zur Herkunft des Eigentums bei King's Cross. Zunächst hieß es, ihre Eltern hätten das Apartment erworben, später wurde berichtet, es sei als eine Art Dankeschön von einem Entwickler an sie überschrieben worden. Eine rechtliche Beratung habe ergeben, dass Siddiq keine Steuern auf das Geschenk zahlen musste.

Ein hochrangiger britischer Beamter äußerte gegenüber der FT Skepsis über Siddiqs Erklärungen und verwies auf die Wichtigkeit der Transparenz bei politisch exponierten Personen.