Der Reisekonzern Tui zeigt sich auf potenzielle Warnstreiks seiner Airline Tuifly vorbereitet. Dies betonte Tui-Vorstandsvorsitzender Sebastian Ebel auf der Hauptversammlung in Hannover. Als Anbieter von Pauschalreisen trage das Unternehmen die Verantwortung, seinen Kunden den Transport zu gewährleisten oder entsprechende Ersatzleistungen anzubieten. Dies werde man auch entschlossen umsetzen.
Verdi, die Gewerkschaft, welche die Arbeitnehmer von Tuifly vertritt, verhandelt seit Dezember letzten Jahres über die Vergütungstarifverträge von rund 2.000 Mitarbeitern in der Kabine, am Boden sowie in der Technik. Bereits im Januar wies Verdi ein Angebot der Arbeitgeberseite als unzureichend zurück, und machte deutlich, dass Warnstreiks jederzeit beginnen könnten, wahrscheinlich schon im Februar.
Die Gewerkschaft fordert für das Kabinenpersonal eine Gehaltserhöhung von 17 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit von einem Jahr. Zudem soll eine während der Corona-Krise getroffene Vereinbarung rückgängig gemacht werden, die die Bezüge auf das Niveau von 2019 einfror. Für die Bodenmitarbeiter steht eine Erhöhung von 8 Prozent sowie Verbesserungen bei Arbeitszeit und Schichtdienst auf der Agenda.
Ebel beschrieb die Verhandlungen als einen schwierigen Prozess auf der Suche nach einer wirtschaftlich tragfähigen Lösung. Eine Herausforderung sei zudem die gegenwärtige Marktsituation in Deutschland, die durch Überkapazitäten geprägt sei. Die Gespräche für das Kabinenpersonal sollen laut Verdi am kommenden Mittwoch und Donnerstag fortgesetzt werden.