Die Aktien des Reisekonzerns Tui haben am Dienstag trotz ermutigender Geschäftszahlen deutlich an Wert verloren. Mit einem Rückgang um über zehn Prozent auf 7,65 Euro rutschen sie ans Ende des MDax, dem Index für mittelgroße Werte. Durch den Kursabfall wurde nicht nur die 50-Tage-Linie durchbrochen, auch die 100-Tage-Durchschnittslinie geriet ins Wanken, was für die mittelfristige Kursentwicklung von Bedeutung ist. Analystin Chandni Hirani von Barclays sieht Licht und Schatten im ersten Quartal: Während die Ergebnisse insgesamt positiv waren, bremst eine schwache Entwicklung im Marktumfeld und bei den Airlines die Aktien. Zudem normalisiere sich das Buchungsverhalten, was sich ebenfalls auf die Kursstabilität auswirke. Zwei Prozent mehr Buchungen für Winter- und Sommersaison im Vergleich zum Vorjahr stehen hinter den von Tui angestrebten Zuwächsen, die ehemals bei vier und sieben Prozent lagen. Auch Christian Nedelcu von UBS hebt den Rückgang hervor, lobt jedoch die gestiegenen Durchschnittspreise. Sebastian Ebel, der Vorstandschef von Tui, bleibt für den Rest des Geschäftsjahres optimistisch, wenn auch mit gedämpfteren Erwartungen. Er verweist auf externe Herausforderungen wie die anhaltenden Schwierigkeiten von Boeing, die eine stärkere Performance blockieren könnten. Die Bank of America zeigte sich ebenfalls skeptischer und reduzierte ihre Prognosen für Umsatz und operative Ergebnisse, passte das Kursziel von 12,50 auf 12,00 Euro an, wobei die Kaufempfehlung dennoch bestätigt wurde. Analyst Othmane Bricha hob die robuste Bilanz von Tui hervor, die langfristig wieder Dividenden ermöglichen könnte und prognostizierte eine Gesamtrendite von mindestens zehn Prozent in den kommenden zwölf Monaten.
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Tui-Aktien unter Druck: Kursabschwung trotz positiver Analystenprognosen
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