09. Oktober, 2024

KI

TSMC trotzt Skepsis: Umsatzsprung dank steigender KI-Investitionen

TSMC trotzt Skepsis: Umsatzsprung dank steigender KI-Investitionen

Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC) hat mit einem Quartalsumsatzanstieg von 39 Prozent die Erwartungen übertroffen und damit Befürchtungen gedämpft, dass die Investitionen in KI-Hardware nachlassen könnten. Der führende Chip-Lieferant für Nvidia und Apple meldete für das September-Quartal Einnahmen in Höhe von 759,7 Milliarden Taiwan-Dollar (23,6 Milliarden USD), während Analysten durchschnittlich nur 748 Milliarden Taiwan-Dollar prognostiziert hatten. Das Unternehmen aus Hsinchu ist ein zentraler Akteur im weltweiten Boom der KI-Entwicklung und produziert die fortschrittlichen Chips, die für das Training künstlicher Intelligenz benötigt werden.

Seit dem Start von ChatGPT im Jahr 2020 hat sich der Umsatz des Unternehmens mehr als verdoppelt, was einen Run auf Nvidia-Hardware für KI-Serverfarmen ausgelöst hat. Jüngst allerdings gehen die Meinungen auseinander, ob das KI-getriebene Wachstum mittelfristig anhalten wird. Einige Investoren befürchten, dass Unternehmen wie Meta und Googles Mutterkonzern Alphabet ihr aktuelles Ausgabenpensum ohne lukrative KI-Anwendungen nicht beibehalten können. Diese Zweifel führten bereits zu Kurseinbrüchen bei KI-Aktien, darunter das Flaggschiff Nvidia.

Dennoch hat sich der Marktwert von TSMC seit der Einführung von ChatGPT mehr als verdoppelt und überschritt im Juli kurzzeitig die Marke von einer Billion USD. Diese Entwicklung stützt die Annahme des Unternehmens, dass KI-Investitionen trotz anhaltender Handelskonflikte zwischen den USA und China hoch bleiben. In beiden Ländern wetteifern Tech-Firmen von Microsoft bis Baidu um den Aufbau von KI-Infrastruktur.

Zwar sorgen sich einige Analysten über mögliche Lieferverzögerungen bei Nvidias neuesten Blackwell-Chips, doch die meisten Investoren sehen darin kein langfristiges Problem für TSMC. Während Intel und Samsung in der chip-spezifischen Fertigung hinterherhinken, wird TSMC's Führungsposition voraussichtlich dazu beitragen, die Margen zu stützen.

Diese Woche bestätigte auch Nvidias wichtiger Server-Montagepartner Hon Hai Precision Industry die unverminderte Nachfrage nach KI-Hardware. Der Hon Hai-Vorsitzende Young Liu kündigte bei Bloomberg TV an, die Serverproduktion im Hinblick auf die "verrückte" Nachfrage nach den neuen Blackwell-Chips zu steigern, was jüngste Aussagen von Nvidia-CEO Jensen Huang bekräftigt.

Für TSMC wichtige Themen umfassen die Möglichkeit einer früheren Massenproduktion des 2-Nanometer-Nodes (N2) und Pläne zur Erweiterung der Kapazität für die CoWoS-Technologie im Jahr 2025. Zwar könnten die Bestellungen für Apples A18-Chip aufgrund einer schwächeren Nachfrage nach den neuen iPhone 16-Modellen zurückgehen, aber starke Aufträge von Nvidia und Intel dürften etwaige Umsatzeinbußen kompensieren. TSMC erzielt mittlerweile mehr als die Hälfte seines Umsatzes mit Hochleistungsrechnern, einem Geschäftsbereich, der von der KI-Nachfrage angetrieben wird.