26. Dezember, 2024

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TSMC: Großer Nachfrageboom und Bewertungsfragen

TSMC: Großer Nachfrageboom und Bewertungsfragen

Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) erlebt derzeit eine bemerkenswerte Wachstumsphase. Nach drei schwierigen Jahren in der Chipproduktion profitiert das Unternehmen nun von einer nie dagewesenen Nachfrage. Der Boom der Künstlichen Intelligenz (KI), der vor zwei Jahren begann, dürfte sich noch lange fortsetzen. Doch auch andere Sektoren tragen zum Wachstum bei: Moderne Fahrzeuge benötigen eine Vielzahl von Prozessoren, und der Smartphone-Markt zeigt Erholungszeichen nach einer längeren Flaute.

Diese dynamischen Entwicklungen haben den Aktienkurs von TSMC im Jahr 2024 verdoppelt, und die Marktkapitalisierung pendelt seit Oktober um die seltene Marke von 1 Billion Dollar. Trotz dieser Erfolgsbilanz stellt sich die Frage: Ist die Aktie überbewertet oder rechtfertigen die soliden Geschäftsergebnisse den hohen Preis?

Die Halbleiterindustrie, in der TSMC tätig ist, erfordert erhebliche Kapitaleinsätze, die die Gewinnmargen schmälern können. In den letzten vier Quartalen hat TSMC 24,6 Milliarden Dollar in Investitionen gesteckt – mehr als die kombinierten Ausgaben von Apple, Tesla und Nvidia. Ein Vergleich mit den größten Industrieaktien, die durchschnittlich mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 2,5 handeln, zeigt, dass TSMC mit einem KUV von 12,8 teuer bewertet ist.

Die beeindruckenden Geschäftszahlen des Unternehmens stützen dennoch die Bewertung. Nach einem Rückgang durch den Mangel an Halbleitermaterialien und Spezialisten steigen Umsatz und Gewinn erneut. Im dritten Quartal stiegen die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 39 %, während der Nettogewinn um 54 % zulegte. Der freie Cashflow verzeichnete mit einem Anstieg von 172 % auf 185 Milliarden taiwanesische Dollar ebenfalls ein bemerkenswertes Wachstum.

TSMC mag mit einem Premium bewertet werden, doch die robusten Geschäftsergebnisse und Wachstumsprognosen legen nahe, dass der aktuelle Kurs durchaus gerechtfertigt ist. Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 23 für das kommende Jahr und ein Preis-Gewinn-Wachstumsverhältnis (PEG) von 1,1 deuten darauf hin, dass die Aktie preislich weder zu hoch noch zu niedrig angesetzt ist.