KI-Boom sorgt für Rekordgewinne
Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC), der weltweit größte Auftragsfertiger für Halbleiter, hat das Jahr 2024 mit beeindruckenden Zahlen abgeschlossen.
Der Nettogewinn stieg um 57 Prozent auf 374,68 Milliarden Neue Taiwan-Dollar (ca. 11,06 Milliarden Euro), während der Umsatz um 39 Prozent auf 868,46 Milliarden Neue Taiwan-Dollar kletterte. Analysten hatten mit etwas niedrigeren Zahlen gerechnet.
Für das gesamte Jahr 2024 konnte TSMC den Umsatz auf 2,894 Billionen Neue Taiwan-Dollar steigern, ein Plus von 34 Prozent im Vergleich zu 2023. Besonders beeindruckend ist die Bruttomarge von 59 Prozent, die am oberen Ende der Prognosespanne des Unternehmens liegt.
Milliardeninvestitionen in Technologie und Kapazitäten
Die enorme Nachfrage nach Chips für Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz treibt nicht nur die Gewinne, sondern auch die Investitionspläne des Konzerns in die Höhe.
Für 2025 plant TSMC, umgerechnet 38 bis 42 Milliarden US-Dollar in neue Produktionskapazitäten und Technologien zu investieren – deutlich mehr als erwartet.
Dieser Fokus auf Expansion dürfte sich positiv auf Halbleiterausrüster wie ASML, ASMI, AIXTRON und Tokyo Electron auswirken, die Schlüsseltechnologien für die Halbleiterherstellung liefern.
KI treibt die Nachfrage
TSMC profitiert maßgeblich von der starken Nachfrage nach Hochleistungschips für KI-Anwendungen. Unternehmen wie Microsoft und Alphabet investieren Milliarden in den Ausbau ihrer Rechenzentren, um KI-getriebene Services wie Chatbots, Sprachmodelle und Cloud-Anwendungen zu unterstützen.
Microsoft allein kündigte an, im laufenden Geschäftsjahr rund 80 Milliarden US-Dollar in die globale Rechenzentrumsinfrastruktur zu investieren. Diese Entwicklung sichert TSMC eine zentrale Rolle in der globalen Lieferkette für Hochleistungshalbleiter.
Geopolitische Unsicherheiten belasten Ausblick
Trotz der positiven Geschäftsentwicklung sieht sich TSMC mit geopolitischen Herausforderungen konfrontiert. Die USA, unter der designierten Präsidentschaft von Donald Trump, könnten ihre Bemühungen verstärken, die Abhängigkeit von ausländischen Chipproduzenten zu reduzieren.
Schon während seiner ersten Amtszeit hatte Trump TSMC dazu gedrängt, Produktionskapazitäten in den USA auszubauen.
Zusätzlich verschärfte die Biden-Regierung zuletzt die Exportkontrollen für fortschrittliche Halbleitertechnologien, insbesondere für KI-Chips von Nvidia, was auch TSMC betreffen könnte. Nur noch enge Verbündete der USA sollen uneingeschränkten Zugang zu diesen Technologien haben.
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Expansion in den USA und Europa
Um den geopolitischen Risiken entgegenzuwirken, hat TSMC in den vergangenen Jahren seine Präsenz außerhalb Taiwans massiv ausgebaut. Im US-Bundesstaat Arizona errichtet der Konzern hochmoderne Produktionsstätten.
Parallel dazu hat TSMC in Dresden, Deutschland, mit Partnern den Bau einer Chipfabrik begonnen. Diese Strategie zielt darauf ab, politische Risiken zu minimieren und gleichzeitig wichtige Märkte direkter zu bedienen.
Aktie auf Höhenflug
Der KI-Boom hat auch die TSMC-Aktie beflügelt. Seit der Vorstellung von OpenAIs ChatGPT Ende 2022 hat sich der Wert der TSMC-Papiere mehr als verdoppelt. Am Dienstag beendete die Aktie in Taiwan den Handel mit einem Plus von 3,76 Prozent, während der ADR (American Depositary Receipt) an der NYSE im vorbörslichen Handel um 4,66 Prozent zulegte.