23. September, 2024

Technologie

TSMC: Dreh- und Angelpunkt der Halbleiterwelt mit Risiken

TSMC: Dreh- und Angelpunkt der Halbleiterwelt mit Risiken

Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) nimmt eine zentrale Rolle in der modernen Halbleiterproduktion ein und ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Lieferketten führender Chipunternehmen. Trotz seiner bedeutenden Marktstellung gibt es jedoch Herausforderungen, die Investoren verunsichern könnten.

TSMC hat mehr als jedes andere Unternehmen vom Outsourcing in der Chipindustrie profitiert. Viele Chip-Design-Unternehmen lagerten ihre Produktion aus, und TSMC sowie Samsung investierten beträchtliche Summen, um die fortschrittlichsten Chips der Welt herzustellen. Diese Strategie führte TSMC zu einem Marktanteil von 62% bis zum ersten Quartal 2024, bei der Produktion fortschrittlichster Halbleiter sogar zu herausragenden 90%.

Im wachstumsstarken Bereich der Künstliche Intelligenz (KI)-Chips profitiert TSMC besonders stark. Forschungen prognostizieren bis 2032 für diesen Sektor eine jährliche Wachstumsrate von 38%, was weit über dem jährlichen Wachstum von 6% für den gesamten Halbleitermarkt liegt. Dies verschafft TSMC einen Vorteil, da es enge Partnerschaften mit Nvidia pflegt und Chips für zahlreiche andere prominente Unternehmen wie Advanced Micro Devices, Qualcomm und Apple produziert.

Allerdings gibt es auch Gründe zur Vorsicht. Ein Großteil der Produktionskapazitäten von TSMC befindet sich in Taiwan. Angst vor einer möglichen Invasion Taiwans durch China veranlasste selbst den renommierten Investor Warren Buffett, seine Anteile an TSMC zu veräußern. Hinzu kommt die zunehmende Konkurrenz durch Samsung und Intel, die massiv in neue Produktionsstätten in den USA und Europa investieren, um ihre Abhängigkeit von Taiwan zu verringern.

Für das erste Halbjahr 2024 meldete TSMC Einnahmen von fast 40 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 28% im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch fielen die Bruttogewinnmargen auf 53%, was steigenden Produktionskosten für 3-Nanometer-Chips zugeschrieben wird. Der Nettogewinn belief sich auf knapp 15 Milliarden US-Dollar, eine Steigerung um 22%.

Trotz der steigenden Kosten hat sich der Aktienkurs von TSMC fast verdoppelt, was Bedenken über die Bewertung aufwirft. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (P/E) stieg auf 31, den höchsten Stand seit dem Ende des Bullenmarkts 2021. Unternehmen wie TSMC erzielen in der Regel nicht die P/E-Ratios ihrer Kunden wie Nvidia oder AMD, was wahrscheinlich auf die geopolitischen Risiken zurückzuführen ist. Investoren sollten daher Vorsicht walten lassen und möglicherweise den Ansatz des Dollar-Cost-Averaging nutzen.

Zwar könnte die Konkurrenz durch Samsung und Intel Einfluss auf TSMC haben, jedoch zeigt das prognostizierte Wachstum im KI-Chip-Markt eine positive Zukunft. Angesichts seiner Marktführerschaft dürfte TSMC von steigenden Marktanteilen profitieren.

Die Analysten des Motley Fool haben kürzlich ihre Top 10 Aktienempfehlungen veröffentlicht, zu denen TSMC nicht zählt, doch Anleger sollten verschiedene Aspekte berücksichtigen, bevor sie in TSMC investieren.