Die tschechische Regierung hat die Weichen für eine signifikante Erhöhung der Verteidigungsausgaben gestellt. Bis 2030 sollen diese auf 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen, ein deutlicher Anstieg gegenüber den derzeitigen 2 Prozent. Regierungschef Petr Fiala, der einer liberalkonservativen Koalition vorsteht, verkündete diese strategische Entscheidung im Anschluss an eine Kabinettssitzung.
Um dieses Ziel zu erreichen, plant das Land jährliche Erhöhungen des Wehretats um 0,2 Prozentpunkte. Dies sei ein klares Signal an die internationalen Partner, dass Tschechien ein verlässlicher Akteur auf der globalen Bühne sei, so Fiala in Prag. Der Vorstoß wird vor dem Hintergrund der Unsicherheit durch den Krieg in der Ukraine und den anhaltenden Veränderungen in der Weltordnung gemacht. "Wir müssen auf Verteidigung vorbereitet sein", unterstrich Fiala die Dringlichkeit dieser Maßnahme.
Tschechien, seit 1999 Mitglied der NATO, untermauert seine verstärkte Sicherheitsausrichtung durch mehrere Großaufträge im Verteidigungssektor. Vorgesehen sind der Erwerb moderner Flugabwehrsysteme sowie die Anschaffung deutscher Leopard-Kampfpanzer und schwedischer CV90-Schützenpanzer. Das Land mit seinen knapp elf Millionen Einwohnern zeigt sich entschlossen, seine Verteidigungsfähigkeiten umfassend zu stärken.