Die jüngste Ankündigung von Donald Trump, neue Importzölle auf Waren aus Mexiko, Kanada und China einzuführen, hat die Marktteilnehmer auf dem deutschen Börsenparkett unerwartet ernüchtert. Andreas Lipkow, ein anerkannter Marktanalyst, stellte fest, dass viele Investorenerwartungen bezüglich einer gemächlicheren US-Handelspolitik enttäuscht wurden. Der Dax musste innerhalb der ersten Handelsstunde einen Rückgang von 0,75 Prozent auf 19.258,83 Punkte hinnehmen, nachdem er sich in den Tagen zuvor seinem Rekordhoch von 19.674 Punkten aus dem Oktober genähert hatte. Auch der MDax sowie der EuroStoxx 50 verzeichneten nennenswerte Rückgänge von 0,72 Prozent und fast einem Prozent. Die Ernüchterung kam unerwartet, insbesondere nachdem die Märkte die Nominierung von Scott Bessent als neuen US-Finanzminister positiv aufgenommen hatten. Trotz dieser Vorzeichen bleiben die Marktreaktionen auf die Zollankündigungen moderat, so Thomas Altmann von QC Partners. Dennoch warnte er vor möglichen weitreichenden Auswirkungen eines Handelskrieges, insbesondere zwischen den USA und China. Besonders die Automobilbranche musste kräftige Rückschläge hinnehmen. Die Aktien von Daimler Truck verzeichneten ein Minus von 5,2 Prozent, während Volkswagen und dessen Nutzfahrzeugtochter Traton ebenfalls deutliche Verluste erlitten. Dies lag daran, dass zahlreiche deutsche Automobilhersteller auf Mexiko als Produktionsstandort für den US-Markt setzen. Auf der Gewinnerseite des Marktes konnte sich MTU platzieren, deren Aktie um 1,5 Prozent zulegte. Unterstützung kam durch eine Kurszielanpassung von Barclays, die von der Analystin Milene Kerner gestützt wurde. Auch die Deutsche Telekom profitierte leicht durch eine optimistische Studie von Oddo BHF, die das Kursziel auf 35 Euro anhob.