11. Februar, 2025

Quartalszahlen 2025

Trumps Zölle: Ford warnt vor Milliardenverlusten

Jim Farley warnt vor Milliardenverlusten und Wettbewerbsnachteilen für US-Hersteller. Ford kämpft mit roten Zahlen im Elektrogeschäft – doch Verbrenner retten das Ergebnis.

Trumps Zölle: Ford warnt vor Milliardenverlusten
US-Autobauer stehen unter Druck: Ford-Chef Jim Farley kritisiert Trumps 25-Prozent-Strafzölle auf Importe aus Mexiko und Kanada – und warnt vor massiven Schäden.

Donald Trump ist zurück auf der politischen Bühne – und mit ihm seine wirtschaftspolitische Agenda. Neue Strafzölle auf Importe aus Mexiko und Kanada könnten Ford und andere US-Autobauer Milliarden kosten.

Ford-CEO Jim Farley sieht in der Maßnahme einen schweren Fehler und warnt vor langfristigen Schäden für die heimische Autoindustrie. Währenddessen steckt Ford tief in der Elektromobilitätskrise – trotz starker Verbrenner-Verkäufe.


Strafzölle: Gefahr für US-Autobauer, Vorteil für asiatische Konkurrenz

Jim Farley spart nicht mit Kritik: „Diese Zölle könnten der US-Autoindustrie ernsthaft schaden.“ Hintergrund ist Trumps Entscheidung, Einfuhren aus Mexiko und Kanada mit 25 Prozent Zoll zu belegen – ein Schachzug, der in erster Linie amerikanische Hersteller trifft. Denn während Ford und General Motors viele ihrer Fahrzeuge in den Nachbarländern produzieren, können asiatische Marken wie Hyundai, Kia oder Toyota weiterhin zollfrei aus ihren Heimatländern in die USA exportieren.

Für Ford, das große Produktionsstätten in Mexiko unterhält, könnte das Milliardenverluste bedeuten. Die Autoindustrie in den USA ist eng mit ihren Nachbarn vernetzt – Motoren, Getriebe und andere zentrale Bauteile kommen oft aus Kanada oder Mexiko. Eine plötzliche Verteuerung dieser Lieferketten würde amerikanische Unternehmen schwächen – genau das Gegenteil dessen, was Trump ursprünglich versprochen hatte.

Ein ironischer Nebeneffekt: Während US-Hersteller ihre Fahrzeuge teurer produzieren müssten, könnten asiatische Konkurrenten weiterhin ihre Modelle ohne Zölle in die USA liefern. Farley warnt: „Das verschafft Hyundai, Kia und Toyota massive Wettbewerbsvorteile.“


Ford kämpft weiter mit Elektroauto-Verlusten

Während die politische Unsicherheit wächst, hat Ford mit hausgemachten Problemen zu kämpfen. Die Elektromobilität bleibt für den US-Konzern ein finanzielles Desaster: Im letzten Quartal häufte die Sparte 1,4 Milliarden Dollar Verlust an – eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, aber weit entfernt von der Profitabilität.

Ford setzt große Hoffnungen in die nächste Generation von Elektroautos, die „in ein paar Jahren“ auf den Markt kommen soll. Doch bis dahin bleibt das Geschäft mit Stromern ein Milliardengrab.

Dafür läuft es bei Verbrennern umso besser: Dank starker Verkäufe von Pick-ups und Nutzfahrzeugen konnte Ford einen Gesamtgewinn von 1,8 Milliarden Dollar im Quartal ausweisen – eine Kehrtwende nach einem Verlust von 500 Millionen Dollar im Vorjahr.


Börse reagiert skeptisch: Aktie sackt ab

Trotz der stabilen Gesamtzahlen zeigten sich Anleger enttäuscht. Ford rechnet für das laufende Jahr mit einem Rückgang des bereinigten operativen Gewinns auf 7 bis 8,5 Milliarden Dollar – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 10,2 Milliarden Dollar von 2024. Analysten hatten auf bessere Zahlen gehofft.

Die Folge: Die Ford-Aktie verlor nachbörslich mehr als vier Prozent. Die Kombination aus Zöllen, Elektro-Verlusten und einer unsicheren Gewinnprognose sorgt für Zurückhaltung bei Investoren.