27. November, 2024

Wirtschaft

Trumps Wirtschaftsstrategie nimmt Konturen an: Neue Köpfe und alte Herausforderungen

Trumps Wirtschaftsstrategie nimmt Konturen an: Neue Köpfe und alte Herausforderungen

Kevin Hassett, ein prominenter Verfechter von Steuerkürzungen und ehemaliger Vorsitzender des Council of Economic Advisers, wurde von Donald Trump zum Leiter des National Economic Council berufen. In dieser Position wird er für die Koordinierung der Wirtschaftspolitik innerhalb der Exekutive verantwortlich sein. Eine weitere gewichtige Ernennung ist Jamieson Greer als US-Handelsbeauftragter. Greer bringt umfassende Erfahrungen als ehemaliger Stabschef von Robert Lighthizer, dem Handelsvertreter in Trumps erster Amtszeit, mit.

Lighthizer, gedacht für eine führende Rolle, fehlt somit im bisherigen Team. Diese Lücke könnte jedoch angesichts der präzisen Zielsetzungen, die Trump bereits geäußert hat, weniger ins Gewicht fallen. Einer der zentralen Akteure in Trumps wirtschaftlichem Plan ist Bessent, der mit visionären wirtschaftlichen Konzepten punktet. Er strebt ein ehrgeiziges "3-3-3" Programm an: 3% Wachstum, täglich 3 Millionen Barrel Öl mehr und eine Reduzierung des Haushaltsdefizits auf 3% des Bruttoinlandsprodukts.

Bessent begegnete Zöllen zunächst skeptisch und sah sie eher als taktisches Mittel. Er argumentierte, dass Zölle strategisch zur Erhöhung der Staatseinnahmen und zur Wiederherstellung lokaler Produktionen genutzt werden könnten. Diese Maßnahme könnte auch dazu dienen, die Abhängigkeit von strategischen Konkurrenten zu reduzieren. Ob diese wirtschaftlichen Vorgaben allerdings umgesetzt werden können, ohne die wirtschaftlichen Beziehungen zu verbrennen, bleibt abzuwarten.

Bessents Pläne treffen auf mindestens ebenso große Herausforderungen wie ihre ambitionierten Ziele. Eine zentrale Frage bleibt, inwieweit Trumps Team die Fiskalpolitik neu ausrichtet. Sein Ansatz, Steuern zu senken und gleichzeitig den Staatshaushalt zu entlasten, stellt ihn vor immense Herausforderungen. Schließlich könnte der Ansatz von Bessent und Trump Risiken bergen, insbesondere in Hinblick auf internationale Spannungen. Die Notwendigkeit eines glaubwürdigen Plans zur Ausgabenreduzierung ist unumgänglich, um etwaige negative Effekte aus einem potenziellen Handelskrieg auszugleichen.

Eine gleichbleibend spannende Frage für die Beobachter der Wirtschaftspolitik ist, wie sich Maßnahmen wie Steuerkürzungen und Deregulierungen ohne das Antasten von Sozialleistungen wie Medicare und Social Security entfalten lassen. Kritiker sehen hier eine erhebliche finanzielle Herausforderung und fordern klare Ansagen, ob und wie diese finanziert werden soll.