Die bevorstehende Amtsübernahme von Donald Trump birgt bereits Herausforderungen für die US-Notenbank. Die Federal Reserve hat sich zum Ziel gesetzt, stabile Preise bei maximaler Beschäftigung zu gewährleisten. Doch die Inflation, die 2024 in US-amerikanischen Wirtschaftskreisen für Diskussionen sorgte, machte der Notenbank mit einem Anstieg auf fast 2% zu schaffen, ohne die gesetzte Hürde tatsächlich zu überschreiten.
Neue wirtschaftspolitische Pläne erweisen sich als potenzielle Hindernisse. Per den letzten Protokollen der Fed wächst die Besorgnis, dass die erhoffte Inflationsbekämpfung durch Trumps Vorschläge für höhere Zölle und steuerliche Vergünstigungen in Gefahr geraten könnte. Die Fed hat ihre Inflationsprognose angehoben und sieht diese im kommenden Jahr bei 2,5%, bevor sie bis 2027 auf die gewünschten 2% zurückgeht.
Besonders der Plan von Donald Trump, umfassende Zölle vorzunehmen, hat in der politischen Diskussion hohe Wellen geschlagen. Trotz der üblichen Rolle des Kongresses in Zollangelegenheiten, plant Trump unter besonderen Umständen alleinige Entscheidungen. Der Fokus liegt auf erhöhten Abgaben auf Importe aus China, Mexiko, Kanada und anderen bedeutenden Handelspartnern.
Ökonomen rechnen mit einer langsamen Einführung der Zölle, dennoch prognostizieren viele, darunter Matthew Luzzetti von Deutsche Bank, keine Änderung der Zinspolitik durch die Fed. Fed-Gouverneurin Michelle Bowman betont indes, dass die mögliche Freisetzung gesammelter Nachfrage nach der Wahl einen weiteren Inflationsschub darstellen könnte. Die positiven Erwartungen im Markt, so David Kostin von Goldman Sachs, könnten die Börsen weiter antreiben, doch warnt er vor verfrühter Euphorie.