Die Wiederwahl von Donald Trump könnte einen spürbaren Einfluss auf die Ölpreise bis ins Jahr 2025 haben, so die Einschätzung von Citi. Die Bank prognostiziert, dass der Brent-Ölpreis durchschnittlich bei 60 Dollar pro Barrel liegen könnte, was unter anderem auf mögliche Handelszölle und ein erhöhtes Ölangebot zurückzuführen ist. Trump könnte zudem die OPEC+, eine Vereinigung aus der Organisation erdölexportierender Länder und Verbündeten wie Russland, dazu motivieren, Förderkürzungen schneller zurückzunehmen. Ein solcher Schritt könnte geopolitische Spannungen mindern und so weiteres Öl auf den Markt bringen. Den Energiesektoren durchaus gewogen, könnte Trump durch Steueranreize für Investitionen in die Erkundung und Produktion punkten. Gleichzeitig könnte er die unter der Präsidentschaft von Biden erhöhten Abgaben und Pachtzinsen auf Bundesland umkehren. Trotz dieser Vorteile für die Ölbranche warnt Citi jedoch vor negativen Auswirkungen auf das globale Wirtschaftswachstum, insbesondere in Europa und China, die anfällig für Handelszölle sind. Dies könnte die globale Ölnachfrage dämpfen und die aktuellen Erwartungen der Bank von einem Nachfragewachstum um 0,9 Millionen Barrel pro Tag für das kommende Jahr unter Druck setzen. Obwohl Trumps politische Agenda Öl und Gas begünstigt, wird deren unmittelbare Wirkung auf die physischen Ölmärkte wahrscheinlich begrenzt sein. Nach dem Triumph Trumps bei der Wiederwahl gingen Brent-Ölfutures um 61 Cent auf 74,92 Dollar pro Barrel zurück, während die Preise für West Texas Intermediate (WTI) um 30 Cent auf 71,69 Dollar fielen. Eine Verkaufswelle ließ die Ölpreise im frühen Handel um mehr als 2 Dollar pro Barrel nachgeben, während der US-Dollar auf dem höchsten Stand seit September 2022 kletterte.