Ein Dokument, das von Reuters eingesehen wurde, lässt aufhorchen: Das Übergangsteam des gewählten US-Präsidenten Donald Trump empfiehlt der neuen Regierung, auf eine umstrittene Bestimmung zur Meldung von Autounfällen zu verzichten, die unter anderem von Elon Musks Tesla vehement abgelehnt wird. Diese Maßnahme könnte die Fähigkeit der Regierung erheblich beeinträchtigen, die Sicherheit von Fahrzeugen mit automatisierten Fahrassistenzsystemen zu überwachen.
Interessanterweise hat Musk, der als reichster Mensch der Welt gilt, beträchtliche finanzielle Mittel - über eine Viertelmilliarde Dollar - für Trumps Wahlerfolg investiert. Diese Regel abzuschaffen, würde Tesla besonders zugutekommen, da der Elektroautopionier den Großteil der gemeldeten Unfälle unter dem aktuellen Programm verzeichnet hat - mehr als 1.500 Fälle. Dies hat zu mehreren Untersuchungen der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) geführt.
Das Übergangsteam, das mit der Ausarbeitung einer 100-Tage-Strategie für die Automobilpolitik beauftragt wurde, bezeichnete die Regel als "übertrieben" in der Datenerhebung. Bedauerlicherweise haben weder Musk noch Tesla auf Anfragen von Reuters geantwortet, um ihre Position zu klären. Auch die Rolle, die Musk möglicherweise bei den Empfehlungen des Übergangsteams gespielt haben könnte, bleibt im Unklaren.
Die NHTSA betont die Bedeutung der Erfassung solcher Daten für die Bewertung der Sicherheit neuer automatisierter Fahrtechnologien. Zwei ehemalige NHTSA-Mitarbeiter hoben hervor, dass die Daten entscheidend für ihre Untersuchungen zu Teslas Fahrassistenzsystemen waren, die im Jahr 2023 unter anderem zu verschiedensten Rückrufen führten.
Andere Akteure der Automobilindustrie, vertreten durch die Alliance for Automotive Innovation - ausschließende Tesla - kritisieren die Vorschrift ebenfalls als belastend. Selbst General Motors' selbstfahrendes Startup, Cruise, wurde für die nicht erfolgte Meldung eines Unfalls im Jahr 2023 empfindlich bestraft.
Die zusätzliche "Liberalisierung" der autonomen Fahrzeugverordnung und die Einführung grundlegender Regulierungen zur Förderung des Fortschritts in diesem Bereich stehen ebenfalls im Raum, so die Empfehlungen. In einem seiner jüngsten Gewinnanrufe forderte Musk eine einheitliche bundesstaatliche Genehmigungsprozedur für autonome Fahrzeuge, die seiner Meinung nach dringend erforderlich sei.