Der zu erwartende Wahlsieg von Donald Trump schürt Besorgnisse über die wirtschaftlichen Aussichten Baden-Württembergs. Kommt es zu einem erneuten Einzug ins Weiße Haus, rechnet Moritz Kramer, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), mit erheblichen negativen Folgen für die Region. Besonders betroffen von Trumps protektionistischer Politik wäre Baden-Württemberg aufgrund seiner hohen Exportabhängigkeit von den USA. Während sich Deutschlands Abhängigkeit auf nationaler Ebene bereits als deutlich herausstellt, liegt der Anteil der Exporte ins amerikanische Land in Baden-Württemberg bei beeindruckenden sechs Prozent des regionalen Bruttoinlandsprodukts. Die lokalen Unternehmen könnten gezwungen sein, vermehrt in die USA zu investieren, um sich gegen neue Zölle zu wappnen, was jedoch das Risiko einer verschärften regionalen Rezession birgt. Mit einer Präsidentschaft Trumps sieht sich Deutschland allgemein einer strikteren Umsetzung der "America First"-Politik ausgesetzt. Dabei dürften Zölle weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Wie eine Studie der LBBW bereits im September feststellte, befindet sich Baden-Württemberg momentan in einer Rezession. Übermäßige Bürokratie, die schwächelnde chinesische Wirtschaft, Herausforderungen der grünen Transformation in der Autobranche, der wachsende Mangel an Fachkräften sowie hohe Energiekosten leisten ebenfalls ihren Beitrag zu den aktuellen wirtschaftlichen Spannungen. Im Jahr 2023 verzeichnete Baden-Württemberg bereits einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von preisbereinigt 0,6 Prozent, während ein landesweiter Rückgang von 0,3 Prozent verzeichnet wurde.