18. September, 2024

Politik

Trumps Neuer Steuerplan: Steuerfreiheit für Überstunden

Trumps Neuer Steuerplan: Steuerfreiheit für Überstunden

Republikaner Donald Trump setzt nach einer wackeligen Debattenleistung auf steuerpolitische Offensive. Bei einer Kundgebung in Tucson, Arizona, kündigte der Präsidentschaftskandidat an, alle Steuern auf Überstunden abzuschaffen, um speziell jene Bürger zu entlasten, die besonders hart arbeiten. "Die Menschen, die Überstunden leisten, gehören zu den fleißigsten Bürgern unseres Landes, und seit langem kümmert sich niemand in Washington um sie", so Trump.

Sein Plan sieht vor, den Wert der Überstundenvergütung zu steigern und so die Motivation der Blue-Collar-Arbeiter zu erhöhen, an den Wahlen teilzunehmen. Zwei Tage nach einer Debatte, die laut Experten und Umfragen die Gegnerin Kamala Harris für sich entschied, sucht Trump damit offensichtlich den Rückhalt seiner Kernwählerschaft zu festigen.

Trump hat in den letzten drei Monaten kontinuierlich steuerpolitische Vorschläge gemacht, die gezielt auf wichtige Wählergruppen abzielen. Dazu gehört das Ende der Besteuerung von Trinkgeldern – eine Maßnahme, die besonders in Bundesstaaten wie Nevada auf Zustimmung stoßen könnte. Weiterhin plant er, die Besteuerung von Sozialversicherungsleistungen zu beenden, um ältere Wähler zu gewinnen.

Laut einer Umfrage von Bloomberg News/Morning Consult im vergangenen Monat genießen Trumps Pläne zur Steuerbefreiung von Trinkgeldern und Altersbezügen parteiübergreifende Unterstützung. Allerdings haben diese Vorschläge ihren Preis: Eine Bewertung von Bloomberg schätzt, dass Trumps Steuerpläne, einschließlich einer vorgeschlagenen Senkung des Körperschaftsteuersatzes und Verlängerung seiner Steuersenkungen von 2017, die nationale Verschuldung in den nächsten zehn Jahren um mehr als 10,5 Billionen US-Dollar erhöhen könnten.

Trump argumentiert, dass die Steuerfreiheit auf Überstunden Unternehmen helfen würde, mehr Mitarbeiter zu gewinnen und länger im Betrieb zu halten. Um die Wirtschaft weiter anzukurbeln, versprach Trump zudem, die Hypothekenzinsen auf 2% zu senken - ein Vorhaben, das jedoch größtenteils außerhalb seiner direkten Kontrolle liegt, da die Zinssätze hauptsächlich von der Federal Reserve bestimmt werden.

Während die Hypothekenzinsen in den USA zuletzt auf den niedrigsten Stand seit Februar 2023 gefallen sind, bleibt die Realität bestehen: Der Präsident hat nur begrenzten Einfluss auf diese Sätze. Laut Freddie Mac sank der Durchschnittszinssatz für 30-jährige Festhypotheken von 6,35% in der Vorwoche auf 6,2%.