10. Januar, 2025

Unternehmen

Trumps Fusion: Aktionäre in Aufruhr

Ein Richter gibt grünes Licht für Trumps mediales Fusionsspektakel, während Mitbegründer um ihren Anteil bangen.

Trumps Fusion: Aktionäre in Aufruhr
Richter ebnet Trumps Weg zu einem Milliardendeal, doch Mitbegründer schlagen Alarm.

Der Schachzug des Ex-Präsidenten

Durch einen umstrittenen Gerichtsentscheid in Delaware steht einer der umstrittensten Börsengänge des Jahres nichts mehr im Wege: Die Aktionärsabstimmung zur Fusion mit der Trump Media & Technology Group kann stattfinden.

Der Delaware Chancery Court Richter Sam Glasscock III wies Bedenken von Mitbegründern zurück, die eine Verwässerung ihrer Anteile befürchteten. Dieser Schritt könnte Donald Trump einen unerwarteten Geldsegen von bis zu 4 Milliarden Dollar bescheren.

Zwischen Reichtum und Rebellion

Die Mitbegründer von Trump Media, Andy Litinsky und Wes Moss – beide bekannt aus Trumps TV-Show "The Apprentice" – hatten geklagt, weil sie eine unfaire Verwässerung ihres 8,6-prozentigen Unternehmensanteils im Rahmen der Fusion befürchteten.

Ihre Sorge: Trump könnte die Anzahl der Aktien erhöhen, um ihren Anteil zu verringern und gleichzeitig Milliarden zu generieren, möglicherweise um rechtliche Schulden zu begleichen. Doch der Richter entschied gegen eine sofortige Anhörung vor der Abstimmung am 22. März, ein Zug, der Trumps Ambitionen in die Hände spielt.

Eine Abstimmung mit weitreichenden Folgen

Die Abstimmung, organisiert von der Blankoscheck-Firma Digital World Acquisition Corp., steht nun unmittelbar bevor. Eine zusätzliche Klage von Patrick Orlandos ARC Global Investments II, die den Umwandlungssatz für die Beteiligung ihres Gründers anfocht, bringt zusätzliche Komplexität in die Fusion.

Doch auch hier wurde entschieden, die strittigen Aktien auf einem Treuhandkonto zu hinterlegen, was den Weg für die Abstimmung ebnet.

Trumps finanzielles Rettungsboot

Der Erfolg von Digital World an der Börse katapultiert Trumps Anteil – zumindest auf dem Papier – in die Milliarden. Für den Ex-Präsidenten, der sich mit rechtlichen Herausforderungen und potenziellen Gerichtsurteilen in Millionenhöhe konfrontiert sieht, könnte dies ein finanzielles Rettungsboot darstellen.

Von der Klage des Staates New York wegen angeblich betrügerischer Bewertungen seines Vermögens bis hin zu rechtlichen Auseinandersetzungen mit Ratgeberkolumnistin E. Jean Carroll – Trumps finanzielle Zukunft scheint auf dem Spiel zu stehen.

Ein ungewisser Ausgang

Während die Aktionärsabstimmung eine neue Ära für Trump Media & Technology Group einläuten könnte, bleiben die Bedenken der Mitbegründer und die rechtlichen Herausforderungen ein Damoklesschwert über dem Deal.

Die Fusion, die auf dem Papier vielversprechend aussieht, wirft Fragen über die Zukunft von Trumps neuestem Unterfangen und die Auswirkungen auf seine Mitstreiter auf.