Mit der Wiederwahl von Donald Trump und den Siegen der Republikaner im Senat steht der US-Dollar erneut im Rampenlicht. Die US-Währung verzeichnete kürzlich ihren größten täglichen Gewinn seit acht Jahren. Der Dollar ist seit Jahresbeginn um 3,8 % gestiegen und erreicht damit seinen höchsten Stand seit vier Monaten. Trumps wirtschaftspolitische Pläne, darunter Steuerkürzungen und Handelszölle, könnten das Wachstum ankurbelen, jedoch auch die Inflation anheizen und die US-Zinssätze im internationalen Vergleich hoch halten.
Ein starker Dollar könnte einerseits die Inflation im Zaum halten, andererseits jedoch auch die Wettbewerbsfähigkeit der US-Unternehmen beeinträchtigen. So fanden JPMorgan-Strategen heraus, dass jeder 2%-Anstieg des handelsgewichteten Dollars das Gewinnwachstum des S&P 500 um 1% mindert. Auslandsgewinne von US-Multis verlieren an Wert, was die Profite drückt.
Die Zinsentwicklung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle bei den Prognosen für den Dollar. Kürzliche Anpassungen der Zinserwartungen durch die Federal Reserve könnten rückläufig wirken, speziell angesichts der Sorgen um eine Überhitzung der Wirtschaft. Republikaner haben in einem sogenannten "Red Sweep"-Szenario die Möglichkeit, Trumps Agenda, inklusive weiterer Steuererleichterungen, voranzutreiben. Dies könnte dem Dollar weiteren Auftrieb geben.
Ein starker Dollar erschwert es Schwellenländern, in der US-Währung aufgenommene Schulden zu begleichen, was ihre Zentralbanken unter Druck setzt, die Zinssätze zu erhöhen. Ein solcher Währungskrieg könnte die internationalen Märkte durcheinanderbringen. Letztlich liegt es an der Federal Reserve und globaler Koordination, wie sich der Dollar weiterentwickelt.
Insgesamt bleibt es für Investoren entscheidend, Trumps politische Schritte und ihre makroökonomischen Implikationen genau im Blick zu behalten.