09. November, 2024

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Trumps Energiepolitik könnte Ölaktionen zum Stolpern bringen

Trumps Energiepolitik könnte Ölaktionen zum Stolpern bringen

Die Aktien der Ölbranche zeigen sich derzeit zurückhaltend und geben einen Teil ihrer anfänglichen Gewinne vom Mittwoch wieder ab. Dies geschieht im Zuge von Befürchtungen, dass die Vorteile für den Energiesektor durch die energiepolitischen Vorhaben des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump möglicherweise an Wirkung einbüßen könnten. Der S&P 500 Energieindex verzeichnete am Mittwoch einen Anstieg von 3,5 % und erreichte damit ein Monatshoch. An der Spitze standen dabei Ölserviceunternehmen wie Baker Hughes und Halliburton, die um 11 % beziehungsweise 7 % zulegten. Doch der erste Optimismus bröckelt bereits. Trumps Wahlkampfabsicht "drill, baby, drill", die er im Juli äußerte, hat wohl zu den anfänglichen Kursgewinnen beigetragen. Analysten bei der Vermögensverwaltung UBS sehen hierin keinen Überraschungsfaktor und betonen, dass gerade die Deregulierungs-gewinnbringenden Sektoren Energie und Finanzen den Mittwochsrallye anführten. Eine mögliche Erhöhung von Öl- und Gasverpachtungen auf Bundesland könnte mit dem Einzug Trumps in das Weiße Haus bevorstehen, so eine Notiz von ING. Während der Amtszeit von Präsident Joe Biden sind diese Verpachtungen signifikant zurückgegangen. Obwohl für Bohrunternehmen, Bohrgeräte-Lieferanten und artverwandte Firmen der Ölbranche bei einem Trump-Machtwechsel mehr Aktivität zu erwarten ist, birgt die von Trump angestrebte Produktionssteigerung das Risiko einer erhöhten Rohölversorgung. Dies könnte den Ölpreis nach unten drücken und schließlich die Ölaktien belasten. Laut Analysten von Citi könnte eine Trump-Präsidentschaft und ein möglicher "roter Durchmarsch" geringfügig negative Aussichten für die Ölpreise bringen. Sie prognostizieren einen durchschnittlichen Brent-Rohölpreis von 60 US-Dollar pro Barrel für 2025. Gründe sind unter anderem handelspolitische Zölle, möglicherweise mehr Angebot von OPEC+ und eine unterstützende Öl- und Gasagenda, die auch Bidens Erhöhungen der Lizenzgebühren rückgängig machen könnte. Am frühen Freitag handelten die Brent-Rohöl-Futures für März 2025 nahe 74 US-Dollar.