21. Februar, 2025

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Trumps Druck auf Ägypten – Milliarden für ein geopolitisches Kalkül

Die US-Regierung will Ägypten mit Milliardenhilfen dazu bewegen, palästinensische Flüchtlinge aufzunehmen. Doch Kairo stemmt sich gegen den Plan – nicht nur aus geopolitischen Gründen, sondern auch aus Angst vor innenpolitischen Verwerfungen.

Trumps Druck auf Ägypten – Milliarden für ein geopolitisches Kalkül
Sicherheitsrisiko Hamas: Mit den palästinensischen Flüchtlingen könnte auch die Hamas nach Ägypten gelangen – eine Organisation, die al-Sisi seit Jahren bekämpft und als Bedrohung für die eigene Stabilität sieht.

Ein Vorschlag mit Sprengkraft

Donald Trump will Fakten schaffen. Der US-Präsident drängt darauf, Palästinenser aus dem Gaza-Streifen nach Ägypten umzusiedeln – ein Plan, der nicht nur in der arabischen Welt, sondern auch in Israel und Europa hochbrisant ist.

Kairo lehnt diesen Vorschlag kategorisch ab. Nicht nur, weil er gegen internationale Vereinbarungen verstoßen würde, sondern auch, weil er die ohnehin angespannte Lage in Ägypten weiter verschärfen könnte.

Doch die USA setzen auf ein bewährtes Mittel: Geld. Trump lockt Ägyptens Militärregierung mit Milliardenhilfen, um die Führung in Kairo auf Linie zu bringen.

Ägyptens Zwickmühle: Geopolitik versus Wirtschaftskrise

Ägypten befindet sich in einer prekären Lage. Einerseits hängt das Land wirtschaftlich stark von ausländischer Hilfe ab – insbesondere aus den USA, die seit Jahrzehnten jährliche Milliardenzahlungen leisten. Andererseits würde eine Annahme des Deals weitreichende Konsequenzen für die Stabilität des Landes bedeuten.

Politische Risiken: Die Aufnahme Hunderttausender Palästinenser könnte in Ägypten Proteste auslösen. Präsident Abdel Fattah al-Sisi, ohnehin unter innenpolitischem Druck, riskiert, seine ohnehin fragile Kontrolle über das Land zu verlieren.
Sicherheitsrisiken: Mit den Palästinensern würde Ägypten auch Teile der radikalen Hamas ins Land holen – eine Organisation, die Kairo seit Jahren bekämpft.
Wirtschaftliche Katastrophe: Ägyptens Wirtschaft ist am Boden, die Inflation hoch, die Staatsschulden enorm. Eine zusätzliche humanitäre Belastung könnte das System endgültig destabilisieren.

Die USA wollen Ägypten mit finanziellen Hilfen dazu bewegen, Palästinenser aus dem Gaza-Streifen aufzunehmen – doch Kairo wehrt sich gegen das geopolitische Kalkül.

Erinnerungen an alte Pläne – und ihre Folgen

Trumps Idee ist nicht neu. Schon während seiner ersten Amtszeit versuchte sein Schwiegersohn Jared Kushner, eine ähnliche Umsiedlungslösung durchzusetzen – ohne Erfolg. Doch damals wie heute ist das Prinzip dasselbe: Geld gegen politischen Gehorsam.

Die Frage ist, wie lange Kairo dem Druck standhalten kann. Die ägyptische Führung weiß, dass ihre Abhängigkeit von ausländischen Geldern sie erpressbar macht. Trump scheint sich dessen bewusst zu sein – und nutzt es eiskalt aus.

Ein Milliardenspiel mit ungewissem Ausgang

Ob Ägypten sich dem Druck beugt oder nicht, bleibt abzuwarten. Klar ist: Sollte Kairo nachgeben, könnte das weitreichende Konsequenzen für die gesamte Region haben. Nicht nur Ägyptens innere Stabilität, sondern auch die diplomatischen Beziehungen zu Israel und den arabischen Nachbarn stehen auf dem Spiel.

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