Die Präsidentschaft von Donald Trump könnte, trotz seines Wunsches nach einem schwächeren US-Dollar zur Reduzierung des Handelsbilanzdefizits, eine Stärkung der US-Währung mit sich bringen – und damit Chaos auf den weltweiten Märkten auslösen. Diese Ansicht vertritt Michael Klein, leitender Forschungsmitarbeiter der internationalen Denkfabrik Chatham House. Laut Klein ist ein Anstieg des Dollars unter Trump wahrscheinlich, da konkurrierende Währungen weiterhin unter Druck stehen und Trumps wirtschaftspolitische Maßnahmen den Dollar stützen. Ein starker Dollar mag zwar auf den ersten Blick positiv erscheinen, doch birgt er das Risiko, die globale finanzielle Stabilität zu gefährden. Sollte der Dollar überbewertet werden, könnten andere Volkswirtschaften ins Straucheln geraten, da ihre eigenen Währungen im Vergleich abwerten würden. Dies würde die Inflationsbekämpfung in vielen Ländern erschweren. Wenn der Dollar zu teuer wird, könnte dies zudem zu schwerwiegenden finanziellen Verwerfungen führen, da es kaum Handlungsspielraum für eine ausgehandelte Abwertung gibt. Der US Dollar Index, der die Stärke der US-Währung im Verhältnis zu einem Korb anderer Währungen misst, hat in den letzten Wochen bereits um 3% zugelegt und erreichte kürzlich den höchsten Stand seit einem Jahr. Trumps geplante Handelsbarrieren, inklusive eines pauschalen Tarifs von 10% auf die meisten US-Importe und einem 60% Zollsatz auf Einfuhren aus China, könnten den Dollar weiter antreiben, argumentiert Klein. Solche Maßnahmen könnten, trotz guter Absichten, letztlich den gegenteiligen Effekt haben und das Risiko einer erneuten globalen Wirtschaftskrise erhöhen.