Wer darf künftig noch auf Kreditvergebung hoffen?
Die Attacke auf eines der wichtigsten Entlastungsprogramme für Studierende ist in vollem Gange. Mit einem neuen Dekret hat Donald Trump das Public Service Loan Forgiveness-Programm (PSLF) drastisch beschnitten.
Betroffen sind vor allem Beschäftigte in staatlichen Einrichtungen und Non-Profit-Organisationen, die nach zehn Jahren im Dienst bisher mit einer vollständigen Tilgung ihrer Studienkredite rechnen konnten.
Das neue Dekret schränkt den Zugang massiv ein. Organisationen, die laut Trump „anti-amerikanische Aktivitäten“ betreiben, sollen ausgeschlossen werden. Welche Arbeitgeber konkret betroffen sind, bleibt vage – aber Kritiker warnen: Die Maßnahme könnte Millionen von Lehrern, Polizisten, Gesundheitsarbeitern und anderen Fachkräften die finanzielle Zukunft kosten.
Ein Dekret mit weitreichenden Folgen
Laut Trumps neuer Verordnung werden Organisationen, die sich mit Themen wie Migration, Antidiskriminierung oder sozialen Protesten befassen, aus dem Programm ausgeschlossen. Der Präsident argumentiert, dass viele dieser Einrichtungen „die nationale Sicherheit gefährden“ oder „Steuergelder missbrauchen“.
Das Problem: Viele Arbeitnehmer haben sich auf das Versprechen der Schuldenvergebung verlassen. Mehr als zwei Millionen Amerikaner sind derzeit für PSLF registriert – mit dem festen Glauben, dass ihre Schulden nach zehn Jahren getilgt werden. Diese Hoffnung könnte nun platzen.

Politische Agenda statt Finanzpolitik?
Der Schritt kommt nicht überraschend. Bereits in seiner ersten Amtszeit hatte Trump versucht, das Programm abzuschaffen, doch scheiterte an der fehlenden Unterstützung im Kongress. Nun versucht er, PSLF durch bürokratische Hürden und Definitionsänderungen auszuhöhlen.
Ein besonders kritischer Punkt: Trumps neue Bildungsministerin, Linda McMahon, wurde beauftragt, die Definition von „öffentlichem Dienst“ neu auszulegen – ein Schritt, der politischen Gegnern missfällt. Die Maßnahme könnte dazu genutzt werden, gezielt unliebsame Organisationen aus dem Programm zu drängen.
Biden hatte das System noch gerettet – Trump macht es nun rückgängig
Während seiner Amtszeit hatte Joe Biden versucht, die Fehler früherer Jahre zu korrigieren. Sein Bildungsministerium führte eine zeitlich begrenzte Sonderregelung ein, um zuvor abgelehnte Zahlungen anzuerkennen und die Schuldenlast für Tausende zu senken.
Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt hatte Biden noch einmal 465 Millionen Dollar an Schuldenerlass für über 6.000 PSLF-Berechtigte angekündigt. Nun steht fest: Unter Trump wird dieser Kurs nicht fortgeführt.
Kritiker sehen einen politischen Racheakt. PSLF wurde 2007 mit parteiübergreifender Unterstützung verabschiedet – nun wirft Trump der Demokratischen Partei vor, das Programm für ideologische Zwecke zu missbrauchen.
Rechtliche Schritte und Proteste stehen bevor
Die neuen Einschränkungen dürften nicht ohne Gegenwehr bleiben. Bürgerrechtsorganisationen und Studierendenverbände haben bereits angekündigt, gegen das Dekret zu klagen.
„Das ist ein klarer Bruch des Ersten Verfassungszusatzes“, erklärte Aaron Ament, Präsident der Gruppe „Student Defense“. „Die Regierung kann Amerikaner nicht für die politischen Ansichten ihrer Arbeitgeber bestrafen.“
Auch im Kongress wächst der Widerstand. Demokratische Senatoren haben bereits Maßnahmen angekündigt, um Trumps Order zu blockieren. Doch angesichts der aktuellen Mehrheitsverhältnisse bleibt fraglich, ob sie Erfolg haben werden.
Wer sind die größten Verlierer?
📌 Lehrer, Polizisten und Pflegekräfte: Wer sich auf PSLF verlassen hat, könnte die Schuldenvergebung verlieren.
📌 Non-Profit-Mitarbeiter: Wer in einer Organisation arbeitet, die in den politischen Fokus gerät, könnte aus dem Programm ausgeschlossen werden.
📌 Zukünftige Absolventen: Die Unsicherheit über die Zukunft des Programms könnte dazu führen, dass weniger Studierende den öffentlichen Dienst als Karriereweg wählen.
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