27. November, 2024

Politik

Trumps angedrohte Zölle: Ein Bumerang für US-Verbraucher?

Trumps angedrohte Zölle: Ein Bumerang für US-Verbraucher?

Sollte Donald Trump seine Androhung wahr machen und ab seinem Amtsantritt einen Zoll von 25% auf Importe aus Mexiko und Kanada erheben, könnten die damit verbundenen Preissteigerungen ein Hindernis für sein Wahlversprechen werden, amerikanische Haushalte von der Inflation zu entlasten. Fachleute sind sich einig, dass Unternehmen kaum eine andere Wahl hätten, als die gestiegenen Kosten entsprechend weiterzugeben. Dies würde drastische Preiserhöhungen für Lebensmittel, Kleidung, Automobile, alkoholische Getränke und andere Waren nach sich ziehen. Trumps Pläne könnten jedoch lediglich ein taktisches Mittel im Rahmen der Verhandlungen zur Eindämmung illegaler Einwanderung und Drogenströme in die USA sein. Besonders die hohen Lebensmittelpreise trugen zur Entscheidung vieler Wähler bei, Trump gegenüber Vizepräsidentin Kamala Harris den Vorzug zu geben. Zölle würden diese Kosten jedoch wahrscheinlich weiter verschärfen. Die Produce Distributors Association warnte bereits, dass Zölle nicht nur die Preise für frisches Obst und Gemüse in die Höhe treiben, sondern auch den US-Landwirten schaden könnten, wenn andere Länder Vergeltungszölle einführen. Im Jahr 2022 kamen 51% der importierten frischen Früchte und 69% der frischen Gemüsewertimporte aus Mexiko, während Kanada 2% der frischen Früchte und 20% der Gemüse lieferte. Laut AP VoteCast sorgten sich bereits vor der Wahl circa 70% der Wähler stark um die Lebensmittelkosten. Darüber hinaus könnten Neuwagenkäufer ebenfalls tiefer in die Tasche greifen müssen. Derzeit beläuft sich der Durchschnittspreis für ein neues Fahrzeug auf rund 48.000 USD. Letztes Jahr stammten 15% der in den USA verkauften Neufahrzeuge aus Mexiko, und 8% kamen aus Kanada. Ohne rasche Produktivitätssteigerungen seitens der Autohersteller würde ein Großteil der Zölle an die Verbraucher weitergegeben. Dies könnte dazu führen, dass immer mehr Menschen vom Neuwagenkauf ausgeschlossen werden, so C.J. Finn von PwC.