14. November, 2024

Politik

Trumponomics Reloaded: Eine chaotische Stärke?

Trumponomics Reloaded: Eine chaotische Stärke?

Während Kritiker Donald Trump lange als zu unorganisiert abtaten, um viel zu erreichen, belehren seine ersten Personalentscheidungen eines Besseren. Diese neue Regierungsperiode will klare Zeichen setzen. An den Aktien- und Unternehmensanleihemärkten herrscht weitgehende Freude über die Aussicht auf Deregulierung und Steuersenkungen, die ein zweites Trump-Mandat mit sich bringen könnte. Gleichwohl warnte The Economist vor den Risiken massenhafter Abschiebungen und eines globalen Handelskriegs, die erheblichen Schaden verursachen könnten. Trumps Nominierungen spiegeln einerseits den Wunsch nach Umwälzung wider, andererseits seine kompromisslose Haltung gegenüber China sowie eine unbedingte Loyalität. Zunächst lässt sich Trumps Absicht erkennen, durch Deregulierung Wachstum zu fördern. So wurden Elon Musk und Vivek Ramaswamy als Leiter der neu geschaffenen Abteilung für Regierungs-Effizienz benannt. Auch wenn die Zusage, das jährliche Regierungsbudget um zwei Billionen Dollar zu kürzen, absurd ist, könnte eine behutsame Liberalisierung positive Effekte zeigen. Parallel kündigte Trump die Freigabe von Künstlicher Intelligenz an, eine Technologie mit immensem Energiebedarf. Jedoch plant Trump auch die Abschiebung von Millionen Migranten und scharfe Zölle gegenüber China sowie dem Rest der Welt. Diese könnten dem Wachstum enorm schaden, da allein die Kosten der Massenabschiebung Hunderte Milliarden Dollar umfassen könnten. Weiterführend wird sich zeigen, dass die komplexe Realität der Regierungsführung die Rhetorik der Wahlkampfreden in die Schranken weist. Da es aufwendig ist, Tarife durchzusetzen, werden freie Republikaner im Kongress gegen hohe Zölle auf amerikanische Alliierten aufbegehren. Zudem wäre die logistische Umsetzung massenhafter Verhaftungen von Migranten eine enorme Herausforderung. Ein weiterer bedeutender Faktor ist der unberechenbare Charakter Trumps selbst. Während der Ernennung von Stephen Miller, einem langjährigen Loyalisten, finden Wachstumsprioritäten einen Platz im politischen Für und Wider. Musk könnte Vorteile genießen, doch die Frage bleibt, wie langlebig diese Allianz ist. Marktexperten prognostizieren am Ende ein günstiges Resultat für die Wirtschaft, trotz Inflationsgefahren und möglicher Vetternwirtschaft. Während die amerikanische Wachstumsvorhersage optimistisch bleibt, könnten internationale Märkte durch ein Erstarken des Dollars unter Druck geraten. Besonders Mexiko steht angesichts Trumps Politik im Fokus, sowohl in Bezug auf Migration als auch den Handel. Doch das Hauptziel aggressiver Wirtschaftspolitik wird China sein. Die Rivalität zwischen den beiden größten Volkswirtschaften wird entscheidend. Neue geopolitische Allianzen könnten entstehen, aber die Trennung der amerikanischen und chinesischen Wirtschaft wäre extrem störend. Länder werden gut beraten sein, sich auf diese Herausforderungen vorzubereiten. Fallweise Steuererleichterungen könnten die einzige Antwort sein, um den Wettbewerbsvorteil unter der Ägide der Trumponomics aufrechtzuerhalten.