Mit dem Comeback von Donald Trump im Oval Office steht die Wirtschaft vor einer Zäsur. Der ehemalige und neue US-Präsident hat seine Rückkehr mit einem radikalen Kurswechsel angekündigt, der den Fokus auf Deregulierung, Abschottung und einen wirtschaftlichen „America First“-Ansatz legt.
Die Märkte reagieren bereits: Zahlreiche Aktien schießen in die Höhe, und ETFs versprechen, von Trumps Agenda nachhaltig zu profitieren. Doch in welche Unternehmen und Branchen lohnt es sich jetzt besonders zu investieren?
J.D. Vance, der designierte Vizepräsident und langjährige Trump-Unterstützer, bezeichnete den Wahlsieg als „das größte politische Comeback in der Geschichte der USA.“
Aus Sicht der Anleger ist das Comeback vor allem ein Zeichen für Veränderungen, die zahlreiche Wirtschaftssektoren beflügeln könnten. Welche Bereiche und Anlageprodukte besonders vielversprechend sind, zeigt eine genauere Betrachtung der Trump-Agenda.
Krypto-Währungen und Trump: „Der Bitcoin-Präsident“
Schon im Wahlkampf hatte sich Trump als Anhänger von Bitcoin und Krypto-Währungen inszeniert. Seine Absicht, die USA zum globalen Krypto-Zentrum zu machen, scheint nun greifbarer denn je.
Kaum war die Wahl entschieden, kletterte der Bitcoin-Kurs auf über 75.000 Dollar – ein neuer Rekord. „Mit voller Rückendeckung des Kongresses könnte Trump seine Krypto-Pläne ohne größeren Widerstand umsetzen“, sagt Marcel Heinrichsmeier von der DZ Bank.
Anleger, die auf Kryptowährungen setzen möchten, könnten von Bitcoin-ETNs profitieren, die die Währung einfach und ohne großen Aufwand abbilden. Alternativ bieten sich Krypto-ETFs an, die auf Plattformen und Mining-Unternehmen setzen – eine Option für risikofreudige Investoren, die von Trumps Bitcoin-Agenda profitieren möchten.
Wir berichteten bereits:
Firmen für Grenzschutz und Sicherheitstechnologie profitieren
Trump will im großen Stil gegen illegale Migration vorgehen und plant, Grenzkontrollen und Abschiebungen zu verstärken. Davon profitieren Unternehmen wie Axon Enterprise, die Taser und andere nicht-tödliche Waffen herstellen, oder Motorola Solutions, deren Technologien für Kommunikation und Überwachung im Sicherheitssektor gefragt sind.
Auch Betreiber privater Gefängnisse, wie Geo Group und CoreCivic, erleben seit Trumps Wahlsieg einen Kursschub.
Strafzölle und Handelspolitik: Chancen für Indien und Vietnam
Einer der umstrittensten Punkte von Trumps Wahlprogramm ist die Einführung hoher Strafzölle auf Importe aus China und anderen Ländern. Trump plant Zölle von bis zu 60 Prozent für China und bis zu 20 Prozent für andere Importländer. Unternehmen, die ihre Produktion nach Indien oder Vietnam verlagern, könnten so die hohen Zollkosten vermeiden.
„Vietnam bietet eine kostengünstige Alternative und ist als Produktionsstandort bereits gut etabliert“, erklärt Khoi Vu, Stratege bei JP Morgan.
Da deutsche Anleger nur eingeschränkten Zugang zu vietnamesischen und indischen Märkten haben, bieten sich hier Indexfonds an, die eine diversifizierte Investition in asiatische Schwellenländer ermöglichen.
Tech und Small Caps: Trump beflügelt den Nasdaq und den Russell 2000
Trumps Deregulierungsagenda könnte vor allem kleinen und mittleren Unternehmen zugutekommen. Der Russell 2000, ein Index für kleinere US-Unternehmen, wird daher oft als „Trump-Index“ bezeichnet.
Auch der Nasdaq-100, der vor allem große Tech-Firmen umfasst, zählt zu den Gewinnern, da viele Technologieunternehmen von Einsparungen und Produktivitätssteigerungen durch Trumps Steuerpolitik profitieren könnten.
„Big Tech könnte jedoch unter Druck geraten, da Vance angekündigt hat, die Macht großer Technologieunternehmen zu beschränken“, sagt Analyst Dan Ives.
Deregulierung und Energie: Rückenwind für konventionelle Energien
Eine der deutlichsten Änderungen durch Trumps Rückkehr betrifft die Energiepolitik. Der Präsident will den Energiesektor deregulieren und vor allem fossile Energien wieder fördern. Dies könnte vor allem Energiedienstleister stärken, die in der Öl- und Gasförderung tätig sind.
Zugleich möchte Trump Subventionen für grüne Energie kürzen, was dem gesamten Markt für konventionelle Energie Rückenwind geben dürfte.
„Unter Trump wird der Energiesektor wieder aufblühen“, so Analyst Michael Power. Investoren, die von dieser Entwicklung profitieren möchten, können auf Energie-ETFs setzen, die das Geld in konventionelle Energieunternehmen investieren.
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