24. Oktober, 2024

Märkte

Trump-Zölle: Europas Exportmarkt unter Druck

Trump-Zölle: Europas Exportmarkt unter Druck

Europäische Aktienmärkte zeigen sich angespannt, während die US-Wahlen näher rücken. Analysten der Investmentbank Barclays, angeführt von Emmanuel Cau, berichten, dass Investoren bereits auf einen Sieg von Donald Trump einstellen. Die Aussicht auf Zölle, die Trump vorgeschlagen hat, hat dazu geführt, dass europäische Exportunternehmen den Stoxx Europe 600 um 15% seit dem Frühjahr hinter sich gelassen haben. Das Thema Zölle ist ein zentrales Element von Trumps Wahlprogramm, und die Furcht vor Handelsbarrieren belastet das europäische Marktgeschehen beträchtlich. Sollten Trumps Vorschläge Wirklichkeit werden und sich zu einem umfassenden Handelskrieg ausweiten, könnten das Wachstum der Gewinne pro Aktie (EPS) für betroffene Sektoren, insbesondere in Deutschland, Italien und den Branchen Kapitalgüter, Automobil, Getränke, Technologie und Chemie, merklich gedrückt werden. Ein kleiner Lichtblick: Einige europäische Firmen haben seit 2018 Teile ihrer Produktion in die USA verlagert, was den Einfluss auf den gesamten Markt etwas abmildern könnte. Dennoch bleibt das Risiko von negativen Nebeneffekten hoch. Des Weiteren schlägt Barclays Alarm, dass bei einer Eskalation in Form eines Handelskrieges Europa mit dem Phänomen der Stagflation konfrontiert werden könnte. Auch die USA würden leiden, mit einem prognostizierten Rückgang von 3,2% bei den Gewinnen pro Aktie im S&P 500 infolge der neuen Zölle, vor allem in den Bereichen Materialien, Konsumgüter, Industrie, Technologie und Gesundheit. Sollte jedoch Kamala Harris an die Macht kommen, wird ein positiverer Trend erwartet, insbesondere für den Bereich der sauberen und erneuerbaren Energien in Europa, die durch die Aussicht auf einen Trump-Sieg bisher geschwächt waren.