12. Februar, 2025

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Trump will Gaza übernehmen – und in eine Luxusdestination verwandeln

US-Präsident sorgt mit radikalem Vorstoß für Aufsehen – und weltweite Empörung. Seine Idee: Gaza soll zur „Riviera des Nahen Ostens“ werden. Doch was steckt wirklich dahinter?

Trump will Gaza übernehmen – und in eine Luxusdestination verwandeln
Trump will aus Gaza eine „Riviera“ machen – doch seine Idee ignoriert die Realität: Zwei Millionen Palästinenser leben dort, die sich nicht einfach umsiedeln lassen.

Donald Trump liebt große Deals. Jetzt will er einen neuen abschließen – und diesmal geht es nicht um Hotels oder Golfplätze, sondern um den Gazastreifen. Vor laufenden Kameras erklärte er am Dienstag im Weißen Haus:

„Die USA werden den Gazastreifen übernehmen. Er wird uns gehören.“

Es war kein spontaner Ausbruch, keine der üblichen improvisierten Trump-Tiraden. Er las es vom Blatt. Und er meinte es ernst.

Netanjahu feiert, die Welt hält den Atem an

Neben ihm stand Benjamin Netanjahu, der israelische Premierminister. Strahlend, klopfend, fast euphorisch. „Du bist der beste Freund, den Israel je im Weißen Haus hatte“, sagte er und schlug dabei so energisch auf das Pult, dass es leicht wackelte. Die Botschaft war klar: Trump stellt sich uneingeschränkt hinter Israels Interessen – und geht diesmal weiter als jeder seiner Vorgänger.

Was er vorschlägt, klingt wie ein geopolitischer Erdrutsch. Der Gazastreifen, seit Jahrzehnten ein Symbol für Krieg, Zerstörung und Hoffnungslosigkeit, soll zur „Riviera des Nahen Ostens“ werden. Hotels, Geschäfte, ein Wirtschaftsboom, Tausende neuer Jobs. So stellt Trump sich das vor.

Trump und Netanjahu im Weißen Haus – Mit einem Lächeln und einem Pult, das unter Netanjahus Faust fast wackelte, verkündet Trump seinen Gaza-Plan. Die Details? Unklar. Die weltweiten Reaktionen? Entsetzt.

Aber was wird aus den Palästinensern?

Hier wird es heikel. Denn Trumps „Vision“ sieht offenbar nicht vor, dass die jetzigen Bewohner in ihrer Heimat bleiben. „Meine Vision ist, dass Menschen vieler Nationalitäten dort leben. Die, die das Gebiet zerstört haben, sollten nicht die sein, die es wieder aufbauen.“

Eine kaum verhüllte Andeutung, dass die Palästinenser weichen sollen. Wohin? Trump hat auch darauf eine Antwort: „Obwohl sie jetzt nein sagen, habe ich das Gefühl, dass Jordanien und Ägypten uns Land geben werden, damit die Palästinenser dort in Frieden leben können.“

Das Problem: Weder Jordanien noch Ägypten haben bisher irgendeine Bereitschaft gezeigt, Millionen Palästinenser aufzunehmen.

Realpolitik oder Wahlkampf-Show?

Trumps Vorstoß kommt zu einem brisanten Zeitpunkt. Netanjahu steckt innenpolitisch in der Krise, sein Besuch in Washington bringt ihm die Bilder, die er braucht: Ein strahlender US-Präsident, der ihn wie einen Staatsmann von Welt umgarnt. Trump wiederum befindet sich mitten im Wahlkampf. Und da hilft es immer, große, unerwartete Ankündigungen zu machen.

Doch was bleibt, wenn die Kameras ausgehen? Diplomaten reagieren entsetzt, die arabische Welt tobt. Selbst aus Washington gibt es bisher keine Bestätigung, dass die US-Regierung Trumps Vorstoß überhaupt mitträgt.

Die Idee, den Gazastreifen zum Touristenparadies umzubauen, klingt spektakulär. Aber ein Blick auf die Realität zeigt: Es gibt keine Zustimmung der arabischen Staaten, keinen erkennbaren Plan für eine Umsetzung – und keine Antwort auf die entscheidende Frage: Was passiert mit den Menschen, die dort leben?

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