19. September, 2024

Politik

Trump weist Schuld für Attentatsversuch auf Biden und Harris – politische Gewalt nimmt zu

Trump weist Schuld für Attentatsversuch auf Biden und Harris – politische Gewalt nimmt zu

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump macht US-Präsident Joe Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris verantwortlich für den mutmaßlichen Anschlagsversuch auf ihn. In einem Interview mit Fox News Digital warf Trump ihnen vor, ihre Rhetorik habe den festgenommenen Verdächtigen, Ryan Wesley Routh, zur Tat angestiftet. „Ihre Rhetorik führt dazu, dass auf mich geschossen wird, obwohl ich derjenige bin, der das Land retten wird, und sie diejenigen sind, die das Land zerstören“, erklärte Trump betont dramatisch.

Der kürzliche Zwischenfall auf Trumps Golfplatz in Florida hat die Sorge vor einer Eskalation der politischen Gewalt erheblich verstärkt. Trump nannte Biden und Harris „Feinde im Inneren“ und „wahre Bedrohungen“, was die Spannungen nur weiter anheizte. Auf seiner Plattform Truth Social legte er mit provokativen Aussagen nach und warnte, dass die „kommunistische linke Rhetorik“ das Land weiter destabilisieren würde.

Die genauen Motive des 58-jährigen Verdächtigen Routh sind weiterhin unklar. Der Secret Service hatte den bewaffneten Mann in der Nähe von Trumps Golfplatz entdeckt und festgenommen. Gegen Routh wurde Anklage wegen illegalen Waffenbesitzes erhoben. Weitere Anklagen könnten folgen, meldete CNN unter Berufung auf Quellen aus dem Strafverfolgungsbereich. Bei einer Gerichtsanhörung erschien der Beschuldigte in Handschellen und einem dunklen Gefängniskittel. Eine Haftanhörung ist für den 23. September und die Anklageverlesung für den 30. September angesetzt.

Bereits im Juli kam es zu einem Anschlag auf Trump in Pennsylvania, bei dem der Präsidentschaftskandidat verletzt wurde und ein Besucher ums Leben kam. Die politische Gewalt hat seitdem eine neue Zäsur erreicht, was Politiker parteiübergreifend verurteilten. Biden und Harris betonten erneut die Notwendigkeit, jegliche Gewalt zu verurteilen. „Wir alle müssen unseren Teil dazu beitragen, dass dieser Vorfall nicht zu weiterer Gewalt führt“, mahnte Harris.

Eine kurzfristig gelöschte, kontroverse Reaktion von Elon Musk auf seiner Plattform X sorgte für weiteren Wirbel. Auch die rechte Influencerin Laura Loomer meldete sich zu Wort und beschuldigte die Medien, Trump und seine Unterstützer zu gefährden. Trump selbst nutzte den Vorfall für Spendenaufrufe.

Die Ermittlungen, ob es einen Zusammenhang zwischen der politischen Orientierung des Verdächtigen und dem Vorfall gibt, sind noch nicht abgeschlossen. Die angespannte politische Lage in den USA wirft Fragen zur Sicherheit der Präsidentschaftskandidaten auf. Biden und der republikanische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, forderten eine Verstärkung des Secret Service.

Die Geschichte der politischen Gewalt in den USA zeigt viele Beispiele: von der Ermordung von Präsident Abraham Lincoln 1865 bis hin zum Attentat auf John F. Kennedy 1963. In diesen Tagen ist die Sorge groß, dass sich solche Vorfälle wiederholen könnten. Trump tritt bei der kommenden Präsidentenwahl gegen Kamala Harris an, und die Umfragen deuten auf ein knappes Rennen hin.