09. Januar, 2025

Politik

Trump vs. Nordamerika: Wortgefecht zwischen Sheinbaum und Trump entfacht

Trump vs. Nordamerika: Wortgefecht zwischen Sheinbaum und Trump entfacht

Die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump haben eine diplomatische Kontroverse zwischen den nordamerikanischen Nachbarn entfacht. Claudia Sheinbaum, Mexikos Präsidentin, reagierte auf Trumps Vorschlag, den Golf von Mexiko in 'Gulf of America' umzubenennen, schlagfertig mit der Idee, Teile der USA in 'Mexican America' umzutaufen. Diese für einige provokante Bemerkung kam, nachdem Trump auch seinen Wunsch geäußert hatte, Kanada als US-Bundesstaat zu integrieren – ein Vorschlag, der die Integrität einer der weltweit größten Handelsblöcke gefährdet. Die Vorstellungen des zukünftigen Präsidenten weckten Besorgnis, da er auch kein kategorisches Nein zur gewaltsamen Übernahme Grönlands oder der Kontrolle über den Panamakanal gab. Zudem drohte Trump mit massiven 25-Prozent-Zöllen auf Importe aus Mexiko und Kanada, sollte sich die Migration und der Drogenfluss an den US-Grenzen nicht eindämmen lassen, trotz des bestehenden Handelsabkommens USMCA. Sheinbaum konterte in ihrer Pressekonferenz mit einem historischen Exkurs, indem sie auf die Zeit verwies, als Gebiete wie Kalifornien und Texas noch zu Mexiko gehörten. Sie bediente sich einer Kolonialkarte von 1607 und erklärte schmunzelnd den Begriff 'Mexican America' als passenden Namen. Diese Aussagen fallen in eine Zeit, in der die Anführer Mexikos und Kanadas vorsichtig agieren müssen, um Trumps aggressive Rhetorik geschickt zu kontern, ohne im eigenen Land an Zustimmung zu verlieren. Kanadas Premierminister Justin Trudeau ließ keine Zweifel an der Unabhängigkeit seines Landes und bemerkte: 'Keine Chance, dass Kanada ein US-Bundesstaat wird.' Zeitgleich bot Ontarios Premier Doug Ford Trump trotzig den Kauf von Alaska und Minnesota an – eine möglicherweise augenzwinkernde Reaktion auf die politischen Scharmützel. Kanada reagierte zudem mit einer Werbekampagne, die die Verbindungen zu den USA betonte, während Außenministerin Mélanie Joly auf X erklärte, Trumps Kommentare zeugten von fehlendem Verständnis für Kanadas Stärke. Sheinbaum selbst verfolgt eine eher offensive Strategie gegenüber den USA. Trotz anfänglicher Überlegungen zu Gegenzöllen scheinen direkte Konfrontationen mit Washington durch diplomatische Gespräche vermieden zu werden. Mexiko bereitet sich indes auf mögliche Massenabschiebungen sowie Druck in der Drogenbekämpfung vor, während Gerüchte über einen drohenden Handelskrieg im Raum stehen. Die politische Analystin und Trump-Anhängerin Georganne Burke erklärte, dass weder Kanada noch Mexiko bereit sind, ihre Souveränität aufzugeben. Sie urteilte, Trumps Kommentare könnten als überzogen wahrgenommen werden, waren jedoch wohl vor allem dazu gedacht, die Gemüter der Kanadier zu erhitzen.