16. September, 2024

Politik

Trump vs. Harris: Gegensätzliche Wirtschaftsstrategien im Fokus der US-Präsidentschaftswahl

Trump vs. Harris: Gegensätzliche Wirtschaftsstrategien im Fokus der US-Präsidentschaftswahl

Die aktuelle US-Präsidentschaftswahl rückt das zentrale Thema Wirtschaft in den Vordergrund, wobei Donald Trump und Kamala Harris deutliche Unterschiede in ihren Ansätzen aufzeigen. Trump präsentierte seine Pläne vor einem Publikum an der Wall Street und betonte niedrigere Steuern, reduzierte Staatsausgaben und eine aggressive Deregulierung mithilfe von Elon Musk. Harris skizzierte ihre Ideen einen Tag zuvor in einer Brauerei in New Hampshire. Ihre Pläne sehen höhere Steuern für Wohlhabende und Großunternehmen vor, um ein breiteres soziales Sicherheitsnetz zu finanzieren. Hinzu kommen Steuervergünstigungen für Kinderbetreuung und kleine Unternehmen. Beide Kandidaten bieten den Wählern unterschiedliche Perspektiven auf die Rolle der Regierung, deren Finanzierung und Maßnahmen zur Senkung der Lebenshaltungskosten. Trumps Strategie zur Inflationsbekämpfung setzt auf eine verstärkte US-Energieproduktion, niedrigere öffentliche Ausgaben und eine Deregulierung durch Musk. Er plant zudem, die Steuererleichterungen von 2017 zu verlängern und weitere Kürzungen vorzunehmen. Harris hingegen verfolgt den Ansatz der Biden-Administration und visiert Maßnahmen an, die die Preise für alltägliche Güter senken sollen, wie z.B. die Deckelung von Insulinkosten. Sie möchte den Bau von mehr Wohnraum fördern und Erstkäufern Zuschüsse von bis zu 25.000 Dollar bieten. In Bezug auf den Außenhandel lehnen beide die Übernahme von US Steel durch Japans Nippon Steel ab. Harris und die Biden-Administration haben Gesetze erlassen, um die Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten zu mindern, und kürzlich neue Zölle auf einige chinesische Importe verhängt. Trump plant, seine Zollpolitik noch weiter zu verschärfen. Wirtschaftsexperten äußern Bedenken über die Auswirkungen von Trumps Zollplänen auf die Inflation und das Wirtschaftswachstum. Goldman Sachs prognostiziert, dass Trumps Maßnahmen das Wirtschaftswachstum bis zur zweiten Hälfte des Jahres 2025 verlangsamen könnten, während Harris' Pläne das Wachstum moderat ankurbeln könnten. Laut dem Penn Wharton Budget Model würde Trumps Plan das Defizit über ein Jahrzehnt um 5,8 Billionen Dollar erhöhen, verglichen mit Harris' 1,2 Billionen Dollar. Dies wirft Fragen darüber auf, wie beide Kandidaten ihre vorgeschlagenen Programme finanzieren wollen, insbesondere angesichts der großen Defizite, die unabhängig vom Wahlausgang wahrscheinlich bleiben werden. Ein weiteres entscheidendes Element wird die Kontrolle des Kongresses sein, der letztlich über große fiskalische Veränderungen entscheidet. Harris hat ihre Position zur Kapitalertragssteuer bereits gemäßigt und könnte dadurch leichter Unterstützung im Kongress gewinnen.