Donald Trump, der designierte Präsident, setzt bei den Ernennungen seiner führenden Kabinettsposten auf Schnelligkeit und Unkonventionalität. Doch bei der Besetzung des Finanzministeriums stößt er auf erheblichen Widerstand. Den möglicherweise einflussreichsten wirtschaftlichen Posten in seinem Kabinett, die Leitung des Finanzministeriums, hat Trump bisher noch nicht besetzen können. Zunächst deutete alles auf einen Zweikampf zwischen dem Milliardär Howard Lutnick und Scott Bessent, einem Hedgefonds-Manager, hin. Doch interne Meinungsverschiedenheiten öffneten die Bühne für weitere potenzielle Kandidaten wie den ehemaligen Gouverneur der Fed, Kevin Warsh, den Senator Bill Hagerty aus Tennessee und Marc Rowan, den CEO von Apollo Global Management. Trump misst dem Aktienmarkt und den Zinssätzen große Bedeutung bei, da der Finanzminister in diesen Bereichen enormen Einfluss hat. Diese Rolle ist entscheidend sowohl als Sprachrohr für die wirtschaftlichen Ziele der Regierung als auch als Hüter der Staatsanleihen, die das globale Finanzsystem untermauern. Emil Henry, CEO von Tiger Infrastructure Partners und ehemaliger stellvertretender Finanzminister unter George W. Bush, betont, dass der künftige Finanzminister der USA sich auf die wirtschaftliche Vorherrschaft der USA konzentrieren sollte. Eine starke Währung, robustes Wirtschaftswachstum und planmäßige Ausgabe von Staatsanleihen seien zentrale Elemente. Obwohl einige von Trumps engsten Beratern für eine radikale Veränderung im Finanzministerium eintreten, unterstützt der reichste Mann der Welt, Elon Musk, entschieden Lutnick für den Posten. Musk kritisierte die mögliche Ernennung von Bessent als Standardoption für den Status quo. Robert F. Kennedy Jr., designierter Leiter des Gesundheitsministeriums, wirbt für Lutnick mit dessen Unterstützung für Bitcoin als ausschlaggebenden Faktor. Gleichzeitig betreiben Befürworter von protektionistischen Zollpolitiken Wahlkampf für Robert Lighthizer, Trumps ehemaligen Handelsvertreter, als Wunschkandidat für das Amt.