30. Oktober, 2024

Politik

Trump unter Beschuss für Aussagen über Kamala Harris und eigenes Engagement

Trump unter Beschuss für Aussagen über Kamala Harris und eigenes Engagement

In einer 30-minütigen Ansprache machte Ex-Präsident Donald Trump falsche und übertriebene Behauptungen über Vizepräsidentin Kamala Harris, übertrieb seine Rolle bei der Finanzierung historischer afroamerikanischer Colleges und wiederholte seine umstrittene Aussage, er habe mehr für Afroamerikaner getan als jeder Präsident seit Abraham Lincoln. Zusätzlich wiederholte Trump diverse ungenaue Aussagen zu Inflation, Einwanderung und anderen Themen, die fester Bestandteil seiner öffentlichen Auftritte sind.

Trump behauptete, Harris nur indirekt zu kennen und bis vor wenigen Jahren nichts von ihrer afrikanischen Herkunft gewusst zu haben. Diese Aussage ist nachweislich falsch. Harris, Tochter einer indisch-amerikanischen Mutter und eines jamaikanischen Vaters, hat sich stets als Afroamerikanerin identifiziert, lange bevor sie nationale Bekanntheit erlangte. In einem Interview mit der Washington Post 2019 betonte Harris, schon immer ein positives Verhältnis zu ihrer ethnischen Identität gepflegt zu haben.

Trotz einzelner Missverständnisse über ihre indische Herkunft in ihrer politischen Karriere, hat Harris ihr multikulturelles Erbe nie verborgen. In ihrer Autobiografie "The Truths We Hold" beschreibt Harris, wie ihre Familie Stolz auf ihre südasiatischen Wurzeln legte, wobei ihre Mutter klar erkannte, dass ihre Töchter als Schwarze Frauen in Amerika aufwachsen würden.

Trump nimmt zudem übermäßigen Kredit für die Finanzierung historischer afroamerikanischer Universitäten. Tatsächlich lief die Finanzierung im September 2019 aus, wurde jedoch durch einen parteiübergreifenden Kompromiss im Dezember desselben Jahres dauerhaft geregelt. Zwar unterzeichnete Trump das Gesetz, aber das Engagement zur Sicherung der Finanzierung kam hauptsächlich aus dem Kongress.

Eine weitere kontroverse Aussage Trumps betrifft seine angeblich überragende Rolle für die Schwarze Bevölkerung. Historiker sehen dies anders: Lyndon B. Johnsons Gesetzgebung, darunter der Voting Rights Act und der Civil Rights Act, zählen zu den bedeutendsten Errungenschaften für die Bürgerrechte. Trumps Errungenschaften umfassen den First Step Act und die Einführung von Opportunity Zones, deren Effektivität jedoch stark umstritten ist.

Trumps Behauptung, die Arbeitslosenquote der Schwarzen Bevölkerung signifikant gesenkt zu haben, stimmt nur zum Teil. Während die Quote unter seiner Präsidentschaft auf 5,3 Prozent sank, erreichte sie im März 2023 unter Präsident Biden sogar 5,1 Prozent.

In seiner Rede wiederholte Trump auch viele bereits entkräftete Behauptungen, die in der Vergangenheit von der New York Times überprüft wurden und ebenfalls als ungenau gelten.